Pyramidenbau mit einer Seilrolle - Theorie von Franz Löhner

Übersicht Pyramidenbau

Pyramiden-Baustelle
Bauhütte
Wie viele Arbeiter?
Schiffstransport


Schritt für Schritt vom Steinbruch bis zur Pyramide

Wie viele Arbeiter brauchte es, um die Cheops-Pyramide zu bauen?

Die detaillierte Gesamtrechnung für die während des Pyramidenbaus Beschäftigten basiert auf Berechnungen von Dr. Heribert Illig und Franz Löhner [1].

Steinbrüche - Schiffstransport - Landtransport - Bauhütte - Pyramidenflanke - Transport der Granitblöcke - Verlegen der Steine - Total der Beschäftigten - Quellen - Begriffe

 

Herodot schrieb etwa 2000 Jahre später: "Und es waren immer zehnmal zehntausend Menschen bei der Arbeit, jeweils drei Monate lang" und "Also zehn Jahre vergingen darüber und über dem Bau der Kammern in dem Hügel, auf dem die Pyramiden stehen" und " Aber zwanzig Jahre dauerte es, die Pyramide selber zu bauen" [7]. Moderne Ägyptologen gehen von 20'000 bis 25'000 Beschäftigten aus [2].

Aber waren wirklich solche Heerscharen von Arbeitern nötig?

Dr. Heribert Illig und Franz Löhner kommen auf eine Gesamtzahl von 6'700 Mann, die zum Bau der Cheops-Pyramide gebraucht wurden. Dies waren zum Grossteil Meister ihres Faches, Steinmetze, Steinbrecher, Schmiede, Schreiner, Schlepper, Fährschiffer, Schreiber und Aufseher, die etwas von ihrer Abeit verstanden und sie unter einer fachkundigen Bauleitung ausübten und nicht ungelernte Arbeiter oder gar Sklaven [5].

Dies ist eine Überschlagsrechnung, beruht aber auf relativ genauen Schätzungen. Die Berechnungen gehen davon aus, dass die Cheops-Pyramide spätestens in 20 Jahren fertiggebaut sein muss.

Die Anzahl der Beschäftigten war sicher täglichen und saisonalen Schwankungen genauso unterworfen wie dem langjährigen Wechsel. So wurden beispielsweise im oberen Bereich der Pyramide weniger Arbeiter gebraucht, dafür konnten dann die Tempel und Aufwege sowie die Nebenpyramiden in Angriff genommen werden.

Falls die Gleisanlagen vor allem zu Beginn des Baus an allen Seiten der Pyramide hochgezogen werden lässt sich das Bauvolumen pro Jahr stark erhöhen. Wir denken, dass es so durchaus möglich gewesen sein kann, dass die Pyramide schon in 10 bis 15 Jahren erstellt wurde und dies ohne die Anzahl der Arbeiter ebenfalls stark zu erhöhen.
Schritt für Schritt vom Steinbruch bis zur Pyramide (Übersicht)
Die Grösse der Cheops-Pyramide, Bauleistung, Materialien

 

Steinbrüche

Steinbearbeitung mit Kupfer oder Eisen?
Steinbrüche im alten Ägypten
Detail-Berechnungen zur Arbeitsleistung der Pyramidenbauer

Steinbrüche von Giza (Kalkstein für das Kernmauerwerk der Pyramide)
  • In den Steinbrüchen von Giza mussten täglich 500 Steine (ein Schnitt von 431 Blöcken, aufgerundet auf 500) in rechtwinkligen Formaten aus der Wand gebrochen werden. Bei der üblichen Methodik durch Abhebeln mit Balken kann ein Team von 8 Leuten 2 bis 3 Steine pro Stunde aus der Wand brechen. Für die 500 Steine ergibt das 25 Teams.
  • 80 Mann sind für Schanzarbeiten im Steinbruch notwendig, das heisst, sie sorgen dafür, dass die Blöcke nicht auf den blanken Fels fallen, sondern auf eine weiche Erd-Sand-Bettung. Das verhindert, dass Risse entstehen oder Ecken abplatzen.
  • 6 Männer sind notwendig, um einen Steinblock auf dem Transportschlitten zu vertäuen (inkl Aufseher und Wasserholer = 8 Mann). Wenn man 4 Stunden rechnet, um die Steine hochzuhebeln, auf dem Schlitten zu vertäuen, so ergibt das 32 Steine im Tag pro Team. Bei 500 Steinen sind das aufgerundet 16 Teams.

Nächster Schritt: Transport zur Pyramiden-Baustelle

200
Steinbrecher
(= 25 Teams à 8 Mann)
80
Schanzarbeiter
130
Auflader
(=16 Teams à 8 Mann plus Oberaufseher und Schreiber)
0410
TOTAL
Steinbrüche von Tura (weisser Kalkstein für die äussere Ummantelung)
  • Da die Verkleidungssteine vorrangig in den ersten Jahren gebraucht wurden rechnen wir mit 10 anstatt 20 Jahre Abbauzeit. Die weissen Steine der äusseren Pyramidenverkleidung wurden nach Mass bestellt. D.h. die Steinbrecher richteten den Stein massgenau und exakt zu, sie wurden auch schon schräg abgeschlagen und geglättet. Bei Rissen wurde der Stein sofort ausgemustert. Die Ecksteine mussten noch strengere Kriterien erfüllen.
  • Diese präzisere Arbeit wurde langsamer durchgeführt, so dass wir damit rechnen, dass ein Team (siehe oben) erst in 75 Minuten einen Stein aus dem Fels lösen kann. Das gibt eine Tagesleistung von 6.5 Steinen pro Team. Damit alle Steine in nur 10 Jahren gebrochen werden konnten, erfordert das bei 290 Arbeitstagen pro Tag 69 fertige Tura-Steinblöcke. Dafür braucht es 11 Teams (88 Mann) zusammen mit Aufsehern, Meistern und Helfern errechnen sich 120 Mann.
  • 40 Schanzarbeiter sorgten dafür, dass bei den herabstürzenden Blöcken sicher keine Kanten oder Ecken brachen.
  • Die Verladung musste auch behutsamer erfolgen, d.h. die Hebelstangen waren mit Stroh umwickelt und die Schlittenladungen besonders gut vertäut. Deshalb schaffte ein 8-Mann-Team pro Stunde wohl nur 3 Steine, was eine Tagesleistung von 25 Steinen ergibt. Bei 69 Steinen pro Tag werden 3 Teams à 8 Mann, also 24 Auflader benötigt, die wir auf 30 Mann aufrunden.
  • Diese Steine mussten zum Nil gebracht werden, wo sie nach Giza verschifft wurden. Schleppmannschaften von 15 Mann [3] ziehen die Steinlasten zum Nil hinunter, wofür die 90 Minuten brauchen. Sie bewältigen also täglich 6 Steine. Deshalb braucht es 12 Mannschaften à 15 Mann, samt 10 Mann Überwachung und Helfer sind das 190 Mann.
  • Wichtig: die Steine wurden samt Schlitten auf die Schiffe gezogen und immer noch auf den gleichen Schlitten vertäut im Hafen von Giza abgeladen.

Nächster Schritt: Nil-Transport nach Giza

120
Steinbrecher / Steinmetze
(11 Teams à 8 Mann plus Aufseher, Meister und Helfer)
40
Schanzarbeiter
30
Auflader
(3 Teams à 8 Mann, aufgerundet)
190
Schlepper
(12 Teams à 15 Mann plus 10 Helfer)
0380
TOTAL
Steinbrüche von Assuan (Granit für die Königskammer und die Grosse Galerie)
  • In den Granit-Steinbrüchen von Assuan wird folgendermassen gearbeitet (mehr Infos): Der Stein wird durch Eintreiben von Keilen vom Fels gelöst. Dazu muss zuerst eine Reihe von Löchern gebohrt werden, wozu werden geschmiedete Meisselbohrer (oder Bohreisen, kurz Eisen) verwendet. Beim harten Granit geht das nur mit Eisenmeisseln. Dabei sitzt ein Mann auf dem Block und drei Männer schlagen abwechslungsweise mit Vorschlagshämmern auf das Eisen. Nach jedem Schlag wird das Eisen um einen Achtel gedreht, bis das Loch 10 bis 15cm tief ist. So wird eine Lochreihe entlang der vom Steinbruchmeister bestimmten Brechlinie gehauen. Nun werden hartgeschmiedete Eisenkeile in die Löcher der Lochreihe gesteckt. Sie werden gut geschmiert zwischen 2 Metallstreifen eingetrieben und spalten so den Fels ab.
  • Für die Granitsteine der Cheopspyramide braucht es ein Team mit zwei Schichten von je einem Meisselhalter und 9 Schlagmännern (= 3 mal 3 Hämmerer). Die Schichten lösen sich alle halbe Stunde ab, da die Arbeit sehr anstrengend ist. Ein Team kann so einen normal grossen Granitstein pro Tag schaffen.
  • Die Granitsteine wurden vermutlich nicht auf dem Giza-Plateau bearbeitet, sondern bereits im Steinbruch. Dabei waren an den Längsseiten jeweils 3, und an den Querseiten vermutlich nicht mehr als 1 Steinmetz tätig. Die Spuren der Bohrungen wurden entfernt und die Steine etwas geglättet. Dazu brauchte es 30 Steinmetze.
  • Der Grossteil der etwa 500 Granitsteine wurde erst ab einer Bauhöhe von 43m (= Höhe der Königskammer) benötigt. Sogar bei Erhöhung des Zeitbedarfs auf das Zwanzigfache (1 Block pro 20 Tage) können immer noch die benötigten Granitblöcke in nur 10 Jahren gebrochen werden.
  • Ein Verladeteam von 20 Mann hievt die Granitsteine auf die Schlitten und 25 Mann bringen die Steine zur Verladestelle (ca. 1.5km entfernt - 75 Min. samt Pause =120 Min.). Eine Mannschaft könnte also pro Tag 4 Steine bis zum Nil bringen.
  • Wenn einer der 40-Tonnen Steine zum Hafen transportiert werden musste, wurden zusätzlich Leute aus den übrigen Steinbrüchen und aus der Umgebung zugezogen.

Nächster Schritt: Nil-Transport nach Giza

80
Steinbrecher
(4 Teams à 20 Mann)
30
Steinmetze
29
Schmiede und Helfer
10
Meister, Schreiber, Wasserträger, Verpfleger etc.
20
Verlader
25
Schlepper
1
Oberaufseher
0200
TOTAL
180
Zusätzlich bei Bedarf:
grosses Transportteam für die 40-Tonnen-Steine
0380
GESAMTTOTAL
TOTAL 1170 Arbeiter sind mit dem Brechen und grobem Zuhauen  der Steine in den Steinbrüchen beschäftigt.

 

Schiffstransport

Steintransport auf Nil-Schiffen

Tura-Flottille

  • Ausgehend von 10 Steinen je Schiff (fährenartige Schiffe) braucht es bei 69 Steinen täglich 7 Schiffstransporte. Pro Transport braucht es einen vollen Tag (ein Stück nilaufwärts Treideln, Flusstraverse, 6-7km Treideln in den Kanälen, Ausladen, zurück).

Nächster Schritt:
Transport vom Hafen zur Pyramiden-Baustelle

105
Fährschiffer
(7 Teams à 15 Mann)
15
Hilfskräfte
140
Treidler
(7 Teams à 20 Mann)
20
Aufpasser
0280
TOTAL

Assuan-Flottille

  • Ein grosses Flusschiff mit ca. 20 Mann Besatzung konnte mit bis zu 4 kleineren Granitblöcken beladen werden. Es war mindestens 20 Tage auf dem Nil (und den Nilkanälen) unterwegs bis zum Giza-Hafen. Die Rückfahrt stromaufwärts dauerte mindestens nochmal so lange, man kann also mit etwa 2 Monaten pro Fuhre rechnen.
  • Für die 500 Granitblöcke, einige davon füllten alleine ein Schiff, brauchte es etwa 350 Fahrten. Wir rechnen mit 10 Steinen pro Schiff und benötigen auf 8 Jahre hinaus etwa 10 Schiffe.
  • Man weiss nicht, ob auf den Kanälen vor allem gesegelt oder getreidelt wurde, deshalb addieren wir noch 6 Treidelmannschaften à 30 Mann. Für Unterhaltsarbeiten fügen wir noch 50 Zimmerleute an, für die Koordination der Arbeiten noch 20 Leute extra.
200
Schiffer
(10 Schiffe mit je 20 Mann)
180
Treidler in Pyramidennähe
(6 Treidelmannschaften à 30 Mann)
50
Zimmerleute
20
Koordination
0450
TOTAL

Nächster Schritt:
Transport vom Hafen zur Pyramiden-Baustelle

Bedarfsschiffer
  • Für den Transport aller Zusatzmaterialien (Holz, Seile, Verpflegung etc.) wird angenommen, dass es doppelt so viele Schiffer braucht, wie für die Tura-Flotille.
560
Schiffer
0560
TOTAL
TOTAL 1290 Schiffsleute besorgen den Transport auf dem Nil und den Nilkanälen für alle für den Bau benötigten Steinblöcken und anderen Materialien bis zum Hafen von Giza.

 

Transport auf dem Land bis zum Bauhof

Steintransport mit Schlitten auf Geleisen
Berechnungen zu Reibung, Zugkraft und Kraftaufwand (H. Illig / H.U. Niemitz)

Transport von den Giza-Steinbrüchen zum Bauhof
  • Um täglich 500 Steine von den drei verschiedenen Steinbrüchen zum Bauhof zu transportieren braucht es drei Zugstrecken mit Seilrollenstationen alle 75m (je ca. 300m-Strecken). Da es ansteigendes Terrain ist ergeben sich 12 Zugmannschaften à 30 Mann [3]. Damit sie alternierend arbeiten können, wird die Zahl auf 24 Mannschaften verdoppelt. So kann die eine Mannschaft ziehen, während die andere zum Ausgangspunkt zurückläuft. Damit liefert ein Gleis alle 2 Minuten einen Stein, das heisst die gesamte Transportkapazität ist ein Stein pro 40 Sekunden (verlangt wäre 1 Stein pro Minute [4]).
  • Das bedeutet für die Schlitten einen enormen Verschleiss, sodass die Wartung und Wiederinstandsetzung sehr wichtig war. Dazu brauchte es Schreiner und Zimmerleute.
  • In der Anfangsphase, wenn am meisten Steine gebraucht werden kann man auch zusätzliche Schlepptrassen einrichten. Es scheint sinnvoll zu sein, dass auf allen vier Seiten der Pyramide Geleise intstalliert wurden.
720
Schlepper von den Steinbrüchen zum Bauhof (= 24 Teams à 30 Mann)
80
zusätzliche Helfer
(Schreiner, Zimmerleute, Schmierer, Vorarbeiter, Wasserholer etc.)
0800
TOTAL

Nächster Schritt:
Bearbeiten der Blöcke

Transport vom Hafen zum Bauhof
  • Täglich kamen 69 Tura-Steine an (= Antransport aller benötigten Steine innerhalb von 10 Jahren). Sie waren bereits auf Schlitten vertäut und wurden über Verladerampen vom Schiff direkt auf die Geleise der Zugstrecken gezogen.
  • Es braucht es eine Zugstrecke mit 7 Seilrollenstationen alle 75m (= 525m-Strecke, vielleicht länger). Da es ansteigendes Terrain ist ergeben sich 7 Zugmannschaften à 22 Mann [3]. zusätzlich wird eine achte Mannschaft als "Springer" eingesetzt. Bei schwereren Blöcken wird die Anzahl Schlepper erhöht.
176
Schlepper vom Hafen zum Bauhof
(= 8 Teams à 22 Mann)
44
zusätzliche Helfer
(Reserveschlepper, Schreiner, Schmierer, Einweiser, Vorarbeiter, Schreiber etc.)
0220
TOTAL

Nächster Schritt:
Kontrolle der Blöcke

TOTAL 1020 Arbeiter besorgen den Transport aller für den Bau benötigten Steinblöcke von den Steinbrüchen aus Giza bezw. vom Hafen zum Bauhof.

 

Kontrolle der Blöcke in der Bauhütte und Weitertransport

Die Bauhütte auf dem Giza-Plateau
Steinbrechen und Steinbearbeitung mit Kupfer- oder Eisenwerkzeugen?

Bauhütte
  • Dies ist das Zentrum der Pyramidenbaustelle, hier werden alle Arbeiten geplant und koordiniert und dann den einzelnen Arbeitstrupps zugeordnet.
  • Hier werden die Steine exakt zugerichtet und probeweise zusammengestellt. Dies wurde auf den Steinblöcken vermerkt (Grafitti) bevor diese dann für den in genau festgelegter Reihenfolge stattfindenden Transport zum Bauplatz bereitgestellt wurden.
  • Alle Steine werden vom Baumeister begutachtet. Die meisten Steine passieren die Kontrolle anstandslos. Falls mal ein falscher Stein geliefert wird oder einer fehlt oder doch eine andere Form braucht muss ein Steinblock geändert werden.
  • Für einen Standardstein (Steine aus den Giza-Steinbrüchen) braucht ein Steinmetz mit gutem Werkzeug 4-5 Stunden. Für einen Verkleidungsstein (aus dem Tura-Steinbruch) etwa 8-10 Stunden, für einen Eckstein wohl 12-15 Stunden. Für die 500 Steine, die täglich verbaut werden mussten, braucht es rund 300 ausgebildete Steinmetze und etwa gleich viele Hilfsarbeiter.
  • Wichtig sind hier vor allem die Schmiede, die die wertvollen Eisen-Werkzeuge wiederherstellten und im Stand hielten, wir rechnen mit 100 Schmieden und entsprechendem Hilfspersonal.
300
Steinmetze
300
Hilfspersonal Steinmetzwerkstatt
(Wassertransporte, Abfallbeseitigung, Werkzeugbereitstellung)
100
Schmiede
200
Hilfspersonal Schmiede
(Männer am Blasebalg, Haltekräfte, Materialherbeischaffer, Wasserträger etc.)
120
Aufsicht, Verwaltung, Planung etc.
1020
TOTAL
Transport vom Bauhof zum Fuss der Pyramide
  • Für den Transport der zugehauenen Blöcke bis zum Fuss der Pyramide (ca. 200m) werden bewegliche Gleisstücke installiert, die zu den (mindestens) fünf Aufwegen mit Geleisen und Seilrollenböcken führen, die auf der Pyramidenflanke installiert sind.
  • An den ebenen Schleppanlagen arbeiten 5 Teams à 15 Mann [3]. Dazu braucht es 8 Teams à 18 Mann, um die Blöcke aus dem Bauhof bis zu den kurzen Gleitstrecken heraus zu manövrieren. Diese Teams sind grösser als sonst, da es viele Hebler braucht.
  • Die Anzahl der Schlepper erhöht sich, falls mehr als 5 Aufwege zur Pyramide betrieben werden, dafür reduziert sich die für den Pyramidenbau benötigte Zeit entsprechend.
75
Schlepper auf den ebenen Schleppanlagen vom Bauhof zur Pyramide
(= 5 Teams à 15 Mann)
150
Schlepper und Hebler vom Bauhof zu den Gleitstrecken bei der Pyramide
(= 8 Teams à 18 Mann)
75
zusätzliche Helfer
(Verwaltung, Aufsicht, Hilfskräfte)
0300
TOTAL
TOTAL 1320 Arbeiter bearbeiten die Steinblöcke so, dass sie zusammenpassen und stellen sie für den Transport zur Pyramide bereit.

 

Transport der Steine die Pyramide hinauf

Löhners Seilrollenbock
Die Bauphasen auf der Pyramiden-Baustelle
Berechnungen zu Reibung, Zugkraft und Kraftaufwand (H. Illig / H.U. Niemitz)
Wie wurde das Pyramidion bis zur Pyramidenspitze transportiert?

An der Pyramidenflanke
  • Auf der Pyramidenflanke sind Schleppstrecken mit Seilrollenstationen alle 30-37m installiert. Dank ihnen kann mit Mannschaften von 55 Mann gerechnet werden [3]. Diese bilden jedoch sogenannte Doppelmannschaften, denn die eine Mannschaft zieht, während die andere bereits auf dem Rückweg hinauf zur Seilrollen-Station ist.
  • Für die ersten 37m braucht es fünf parallele Aufwege, wofür 550 Mann ausreichen (je 2 Doppelmannschaften = 110 Mann, ein Team schleppt, das andere steigt zur Seilrollenstation zurück). Bis 70m Höhe genügten 3 Schleppwege mit jeweils 2 Paaren, also 6 Doppelmannschaften (=660 Mann). Für den Transport bis ganz zur Spitze hinauf genügte ein einziger Schleppweg mit Parren von Seilrollenböcken alle 30-37m (= 4 Stück) mit 4 Doppelmannschaften (=440 Mann).
  • Der Maximalbedarf dürfte bei 880 Mann gelegen haben, wenn auf 4 Aufwegen jeweils 2 Bockpaare zum Einsatz kamen. Im Laufe des Baus veringert sich das Volumen der Steine, die transportiert werden müssen massiv.
  • Eigentlich muss man davon ausgehen, dass zumindestens für die ersten 10 bis 20 Metern auf allen Seiten der Pyramide gearbeitet wurde. Mit zusätzlichen Gleisanlagen auf der östlichen, nördlichen und westlichen Seite erhöht sich die Anzahl der Schlepper um 110 Mann pro Schleppweg und 35 Höhendifferenz. Dafür reduziert sich die für den Pyramidenbau benötigte Zeit entsprechend.
5 Schleppstrecken auf der Pyramidenflanke bis 37m
3 Schleppstrecken auf der Pyramidenflanke von 37m bis 75m
1 Schleppstrecke von 75m bis zur Spitze (146.59m)
0880
TOTAL (Maximalbedarf)
TOTAL maximum 880 Arbeiter besorgen den Transport aller für den Bau benötigten Steinblöcke vom Fuss der Pyramide aus auf der Pyramidenflanke hoch bis zur richtigen Höhe, wo sie verlegt werden können.

 

Transport der Granitblöcke vom Hafen bis zur benötigten Höhe

Schwerlastenaufzug mit Gegengewicht für die riesigen Granitriegel
Steinbearbeitung mit Kupfer oder Eisen?

Transport der schweren Granitblöcke
  • Für den Transport der grossen Granitblöcke von 40 Tonnen und mehr wird zweckmässigerweise eine eigene Zugstrecke eingerichtet. Diese Zugstrecke führt vom Hafen bis zur Pyramide (wahrscheinlich an die Ost- oder Nordseite) und an der Pyramidenflanke hinauf. Sie ist ein Schwerlastenaufzug und speziell konstruiert, um die grosse Belastung auszuhalten.
  • Wenn einer der schweren Granitblöcke am Hafen ankam, wurden jeweils zum Schleppen alle anderswo entbehrlichen Leute eingesetzt. Auf der eigentlichen Pyramidenflanke wurden jedoch wohl nur erfahrene Schlepper eingesetzt.
  • Die Granitblöcke waren ja auf Mass bestellt worden und mussten auf der Pyramidenbaustelle wahrscheinlich nur noch minim zugerichtet und angepasst werden.
200
Zusatzschlepper für Granitsteine vom Hafen zum Bauhof
0200
TOTAL
TOTAL 200 Arbeiter braucht es zusätzlich zum Transport der grossen Granitriegel.

 

Verlegen und Bearbeiten der Blöcke auf dem Pyramidenplateau

Löhners Seilrollenbock (Umlenkbock)
Die Bauphasen auf der Pyramiden-Baustelle
Äussere Steine - Glättung von unten nach oben?

Verlegen auf dem Pyramiden-Plateau
  • Hier müssen alle Verlegungsarbeiten genau geplant und koordiniert und dann den einzelnen Arbeitstrupps zugeordnet werden.
  • Sind die Steine auf dem Pyramiden-Plateau angekommen, so müssen sie auf Gleisen noch an den richtigen Ort geschleppt und dort verlegt werden. Erst hier müssen die Steine auch gehebelt werden. Die äusseren Steine werden eingepasst und falls nötig nachgeschliffen (nicht schräg abgeschlagen, das wurde bereits in den Steinbrüchen gemacht).
  • Ein Team von 20 Zuschleifern kann pro Tag etwa eine Oberfläche von 1.5m² glätten.
  • Wir rechnen über die ganze Bauzeit mit einem Schnitt von 4 Aufzugsystemen und brauchen deshalb 4 mal 7 Verlegungstrupps à 26 Mann.
728
Verleger und Schlepper
(= 28 Verlegungstrupps à 26 Mann)
20
Schleifer
72
Bauaufsicht und Hilfskräfte
0820
TOTAL
TOTAL 820 Arbeiter verlegen die Steinblöcke auf dem Pyramidenplateau und schleifen die äusseren Steine.

Überschlagsrechnung - total 6700 Beschäftigte
für den Bau der Cheopspyramide [1]

1170 Arbeiter in den Steinbrüchen
1290 Schiffsleute
1020 Arbeiter für den Landtransport
1320 Arbeiter in der Bauhütte und bis zum Fuss der Pyramide
880 Arbeiter auf der Pyramidenflanke
200 Arbeiter für den Transport der grossen Granitriegel
820 Verleger auf dem Pyramidenplateau

Auch wenn man diese Zahlen vergrössert, so bleiben sie immer noch im Rahmen einer üblichen Grossbaustelle, ernährbar und bezahlbar für Ägypten.
Schritt für Schritt vom Steinbruch bis zur Pyramide (Übersicht)

Ein Vergleich - ein Ägyptologe rechnet ([6] für die Dahschur Pyramide) pro 2.5-Tonnen-Block mit 30 Mann für den Transport bis zur Pyramide hinauf (ohne den Gebrauch der Seilrolle berechnen wir 37 Mann bei 5° Steigung / 136 Mann bei 10°). Ausserdem dauert es mit Rampen wesentlich länger, bis ein Block auf der gewünschten Höhe ankommt. Ersten gibt es nur eine Schleppstrecke anstatt den fünf Strecken mit denen wir rechnen, zweitens sind auf der Rampe längere Strecken zurückzulegen, drittens sind die Schleppgespanne um einiges länger, da vor dem Schlitten geschleppt wird und nicht neben den Schlitten (Seile durch Seilrolle umgelenkt) und viertens muss vor allem der Zeitverlust bedenken werden, wenn man die Steine um die Ecken hebeln muss. Ägyptologen rechnen deshalb auch mit 20'000 bis 25'000 Arbeitern.
Berechnungen zu Reibung, Zugkraft und Kraftaufwand (H. Illig / H.U. Niemitz)(Details)

 

Quellen

[1] Diese Zahlen wurden 1993 erstmals im Buch von H. Illig und F. Löhner "Der Bau der Cheops-Pyramide" publiziert und für diese Webseite nochmals durchgerechnet
[2] R. Stadelmann Die grossen Pyramiden von Giza
[3] Siehe Detail-Berechnungen von Dr. Heribert Illig und Prof. Dr. Dipl. Ing. H.U. Niemitz
[4] Siehe Detail-Berechnungen
[5] Z. Hawass hat 1990 bei Ausgrabungen auf dem Giza-Plateau etwa 600 Gräber von Arbeitern und etwa 30 grössere Grabanlagen wahrscheinlich für die Bauaufsicht gefunden, mit Grabbeilagen und Wandreliefs. Auch Z. Hawass ist der Meinung, dass es nicht Sklaven waren, die die Pyramiden bauten.
[6] M. Lehner The Complete Pyramids of Egypt Seite 22
[7] Herodot war ein griechischer Geschichtsschreiber, der etwa 2000 Jahre nach Cheops über die Pyramiden berichtete. Er unterstellte den Pharaonen auch allerlei Laster, etwa, dass Cheops, "da er immer Geld brauchte, seine eigene Tochter in ein öffentliches Haus brachte und ihr auferlegte, Geld einzunehmen". Er schreibt auch von Maschinen (zum Teil als "Hebewerk" übersetzt), die zum Bau der Pyramiden verwendet wurden und davon, wie viel Geld "für all das Eisen, mit dem sie die Steine bearbeiteten" ausgeben werden musste. Herodots Text online

 

Begriffe

Steinbearbeitung
Steinbrecher   bricht die Steine im Steinbruch aus der Wand
Steinmetz   bearbeitet die Steine zu einer bestimmten Form
Schleifer   glättet mit speziellem Quarzsand die Flächen
Schanzarbeiter   sorgt dafür, dass der Stein auf eine weiche Erd-Sand-Bettung fällt und somit keine Risse entstehen oder Ecken abplatzen
     
Meisselbohrer   sieht aus wie ein langer Meissel und wird verwendet, um Gestein zu bohren, indem man darauf mit einem Hammer schlägt.
Knüpfel / Klöpfel / Schlegel   Werkzeug eines Steinmetzes oder Holzschnitzers
     
Steintransport
Auflader   lädt die Steine mit Hebeln auf den Schlitten
Verfrachter   lädt die Steine mitsamt Schlitten auf das Schiff
Treidler   die Tätigkeit des Schiffziehens auf Flüssen durch Menschen oder Zugtiere
     
Pyramidenbau
Verleger   schafft die Steine auf dem Pyramidenplateau auf den richtigen Platz

 

Impressum:

Copyright 2006:

Franz Löhner www.cheops-pyramide.ch
 

Konzept und Design:

Teresa (Zubi) Zuberbühler www.starfish.ch

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