www.cheops-pyramide.ch Copyright 2006 Franz Löhner und Teresa Zuberbühler Steine für die Cheops Pyramide (Khufus Pyramide)Steinbearbeitung mit Kupfer- oder Eisen-Werkzeugen? Methoden von Franz Löhner
Welcher Stein eignet sich zum Brechen?Sowohl Granit als auch Kalkstein spaltet man, um Bausteine zu gewinnen. Zwar sind die Methoden etwas verschieden, was mit dem Kristallaufbau, insbesondere des Granits, zusammenhängt. Doch ansonsten gilt: Ein Bruchstein - und nur ein solcher ist für Bauzwecke zu gebrauchen - ist ein gebrochener, also ein abgespaltener Stein. Ein Stein, der feinste Bruchlinien und Spalte enthält, ist für Bauzwecke unbrauchbar. Brauchbar ist nur der gesunde Stein, der in seiner Struktur intakte Stein, wie er gewachsen ist. Deshalb ist auch die Bearbeitung mit Feuer, mit Hitze und Kälte, zur Gewinnung von Bausteinen ungeeignet. Sie erzeugt Risse und Spalten und zerstört das Gefüge des Steines. Zum Bau der Pyramiden benutzten die alten Ägypter nur Kalkstein oder Granit in einwandfreiem Zustand, und das ist nur gebrochener Stein.
Bearbeitung des Granits aus den Steinbrüchen von Assuan (Aswan)In den Granit-Steinbrüchen von Assuan wird folgendermassen gearbeitet: Granit wächst in Schichten. Der Steinmeister wählt eine Stelle aus, wo der Fels intakt ist. Dann wird der Stein durch Eintreiben von Keilen vom Fels gelöst. Dazu muss zuerst eine Reihe von Löchern gebohrt werden, wozu geschmiedete Meisselbohrer (oder Bohreisen, kurz Eisen) verwendet werden - keine Bohrer!
Dabei sitzt ein Mann auf dem Block und drei Männer schlagen abwechslungsweise mit Vorschlaghämmern auf das Eisen. Nach jedem Schlag wird das Eisen um einen Achtel gedreht, bis das Loch 10 bis 15cm tief ist. So wird eine Lochreihe entlang der vom Steinbruchmeister bestimmten Brechlinie gehauen. Nun werden hartgeschmiedete Eisenkeile in die Löcher der Lochreihe gesteckt. Sie werden gut geschmiert zwischen 2 Metallstreifen (sogenannte Federn) eingetrieben und man treibt diese mit einem Hammer so lange immer tiefer in den Stein hinein, bis der Granit bricht, d.h. sich spaltet. Die Hämmer hatten federnde Stiele, die sogenannten Waichtln, und wurden im Rundschlag geschlagen, was die Knochenarbeit etwas erleichterte. Da Granit in mehr oder weniger dicken Schichten vorkommt, die durch dünne, versinterte oder verquarzte Schichten getrennt sind, muss immer ganz durch gespalten werden. Gegebenenfalls hatte man früher diese Schichten durch eingetriebene Keile aufgespalten. Die erwähnten Löcher werden heute natürlich mit widiabestückten
Bohrmeisseln und mit Presslufthämmern gebohrt, während noch
vor wenigen Jahrzehnten auch dies noch in Handarbeit erledigt wurde. So
zeigt eine Studie, dass in Neuengland bis ins 18te Jahrhundert die Steine
mit Eisenkeilen gepalten wurden [5]. Auf das Bild klicken zum vergrössern (Fotos Franz Löhner)
Bitte beachten: der gebrochene Block ist fast glatt
gebrochen und braucht deshalb wenig Nacharbeit.
Die richtigen Werkzeuge zum Brechen und zur Bearbeitung des Granits
Steinbearbeitung mit einem Meissel und Klöpfel. Grab des Anchmahor in Saqqara (2200 Jahre vor Chr.). Ganzer Fries Ein Steinfries des Anchmahor in Saqqara (Sakkara) zeigt, welche Art Werkzeuge
vom Steinmetz zum Bearbeiten (nicht brechen) des Steins verwendet wurde.
Der Fries zeigt übrigens mehrere Werkplätze, an denen Statuen
offenbar serienmässig gefertigt wurden.
Ein Vergleich zur heutigen Bearbeitung von GranitEin Vergleich mit der heutigen Arbeitsweise zeigt, dass man auch in der modernen Zeit nur aufwendig und mit enormen Materialverschleiss dem Granit zu Leibe rücken kann. Die Löcher entlang der Linie wo der Granitfels gespalten werden soll, werden heute natürlich mit widiabestückten Bohrmeisseln und mit Presslufthämmern gebohrt. Die Löcherreihe füllt man mit einem langsam abbrennenden Sprengstoff und "rückt" damit gleich mehrere tausend Tonnen grosse Blöcke los. Auf das Bild klicken zum vergrössern (Fotos Franz Löhner)
Dann aber werden diese auch heute noch in der oben erwähnten Weise
weiter gespalten, bis die erwünschten Blockgrössen erreicht
sind. Das kann bis zum Kleinkopfpflaster gehen. Lediglich die scharfen
Kanten werden mit dem Meissel zugearbeitet.
Granit sägenLeider behaupten immer wieder Archäologen, dass Granitsteine hauptsächlich gesägt wurden. So schreibt der bekannte Ägyptologe Dieter Arnold in seinem Buch "Building in Egypt" über Hartgestein wie Alabaster und Granit: "Sawing stone not only was carried on until Roman times, but remains the primary method of quarrying and producing stone today" [Übersetzung siehe 4]. Diese Aussage ist schlichtweg falsch. Stein wird primär gebrochen und nicht gesägt. Bis vor knapp hundert Jahren konnte man Granit nur mit den allergrössten Schwierigkeiten und unter Verwendung von Quarzsand und Stahl schleifsägen. Erst seitdem Korund künstlich hergestellt werden kann (relative Mohshärte = 9), war das Herstellen von Granitplatten unter aufwendiger Verwendung von Pumpen und dergleichen, wirtschaftlich. Allerdings war der Materialverschleiss, trotz Verwendung härtesten Stahls, enorm (siehe Bild). Wikipedia zu Korund / Mohshärte
Zum Sägen von Granit werden heute widiabestückte Scheiben aus
Stahl verwendet (Widia = Metallik-Keramischer Sinterwerkstoff - Wikipedia).
Die Zahnung der Widia-Scheibe muss nach ca. 8-900 Arbeitsstunden überarbeitet
und nach 6000 Stunden ausgetauscht werden (Kostenpunkt ca. 50'000 Euros).
Heute werden auch Diamant-Drahtsägen verwendet.
Woher stammte das Eisen?Ägyptisches Eisen stammte meist aus Minen in Nubien, aber im Alten Reich zur Zeit der Pyramiden aus der Südtürkei, und zwar aus dem heute armenischen Teil, dem damaligen Hethiterreich. Eine Schiffs-Handelsroute ging damals über den Libanon (harzreiches Zedernholz für die Pyramiden-Geleise), Türkei (Eisen) über Zypern (Kupfer), Rhodos, Karpathos, Kreta zur Nilmündung. Diese Schiffsroute war bedingt durch den Verlauf der Meeresströmungen.
Nach herkömmlicher Zeitrechnung begann im späten -2. Jahrtausend die Eisenherstellung. Allerdings war anfangs das Eisen der Bronze weit unterlegen. Je nach Zusammensetzung des Erzes und Herstellungsprozesses lieferte das so genannte Rennfeuerverfahren kohlenstoffarmes oder -freies Alphaeisen (Wikipedia zum Rennfeuer). Bei optimal - günstigen Bedingungen, in den heissesten Zonen des Schmelzofens (ca. 900° und mehr), erhält man kohlenstoffreiches, sprödes Gusseisen. Gusseisen kann nur gegossen werden, aber es ist so nicht schmiedbar und wurde damals sicher kaum hergestellt. Also verwendete man das Alphaeisen. Dieses Zwischenprodukt ist ein mit Schlacke durchsetzter Eisenschwamm, der durch immer neues Erhitzen und Ausschmieden (bis zu 40 mal!) von der anhaftenden Schlacke (= Holzkohlenasche, Teile der inneren Ofenauskleidung) befreit werden musste. Die Ausbeute an Roheisen betrug etwa 6% bezogen auf die Menge des Erzes. Dieses Roheisen aber war noch kein zu Werkzeugen oder Waffen verwendbares
Material. Es musste durch sogenanntes "Aufkohlen", z.B: Einlegen
in glühende Holzkohle, zu Stahl veredelt werden,
der dann durch vielfältige Weiterbehandlung, Härten, Anlassen,
Abschrecken, Verspröden, zu Werkzeugstahl, je nach beabsichtigter
Endverwertung, beeinflusst werden konnte. Der Schmied war für die komplette Eisenherstellung verantwortlich. Die Güte des Stahles, also z.B. Härte und Elastizität des Schwertes, war einzig und allein dem Können und der Erfahrung des Schmiedes zu verdanken, denn es gab kein Verfahren, mit dem man den Kohlenstoffgehalt des Stahles, welcher so wesentlich für die Härte und Elastizität ist, messen konnte. Dieses Wissen baute sich in zahlreichen Generationen und Jahren mühsam auf. Wird Eisen aus archäologischen Schichten gefunden, die zeitlich noch vor der Eisenzeit angesetzt werden, so wird oft behauptet, dass Eisenmeteoriten gefunden wurden und das darin enthaltene Eisen ausgeschmiedet wurde. Das aufwendige Verfahren kann jedoch nicht an zufällig (und in kleinen Mengen) gefundenen Meteoriten entwickelt worden sein, denn die Eisengewinnung und erfolgreiche Eisenbearbeitung erforderte ein grosses Können und lange Erfahrung von Generationen von Schmieden. Komplexe Erfindungen wie die Bearbeitung von Eisen (oder das Alphabet) werden gewöhnlich nicht mehrere Male gemacht. Das heisst anstatt alles neu zu erfinden wird versucht, die Erfindung nach zu machen, oder einen Meister des Faches wird abgeworben oder die Erfindung gestohlen oder durch kriegerische Weise erlangt. Da wichtige Verfahren der Metallurgie ein streng gehütetes Geheimnis waren, kann also davon ausgehen, dass die Ägypter während längerer Zeit nur Eisenwerkzeuge kaufen konnten und noch nicht das Wissen besassen, sie selber her zu stellen. Manchmal genügt aber auch das Wissen, dass eine bestimmte Herstellungstechnik möglich ist um mit Experimenten Rückschlüsse auf die verwendete Technik zu machen. Wir unterscheiden zwischen Blaupausen-Kopie und Ideendiffusion. Bei der Blaupausen-Kopie wird ein Erfindung genau nachgeahmt oder modifiziert. Bei der Ideendiffusion ist kaum mehr als der Grundgedanke bekannt und die nötigen Details müssen neu erfunden werden. Man weiss also, dass die Erfindung machbar ist, aber die Lösung, die am Ende herauskommt kann sich von der Idee des ursprünglichen Erfinders unterscheiden. Ein Beispiel ist der Bau der russischen Atombombe - wurden dazu die technischen Unterlagen von den Amerikanern gestohlen oder wussten die russischen Wissenschaftler nach dem Abwurf der Atombombe auf Hiroshima, dass der Bau einer solchen Waffe möglich war und erfanden daraufhin die erforderlichen Prinzipien im Schnellverfahren selber neu? [11]. Falls die Erfindung einen offensichtlichen Nutzen zeigt, verbreitet sich
so rasch vom Ort seiner Erfindung in verschiedene Richtungen. Die Entdeckung,
dass sich Metalle schmelzen lassen, führte zu einem wahren Raubbau
an den Wäldern jener Völker, welche die Spitze des damaligen
Fortschritts darstellten.
Kalkstein aus den Steinbrüchen von Giza (Giseh) und Tura (Thura)Kalkstein ist weniger hart und bricht schneller. Da Kalkstein sich in Ablagerungsschichten aufbaut, kann er in Platten abgespalten und nach Spannen (= einschlagen) durch Keile schliesslich in grösseren Blöcken abgebaut werden. Dabei ist die Arbeit durch Abspalten vielfach schneller und nur mit einem Bruchteil an Arbeitsaufwand möglich. Wenn man einen schon gebrochenen Kalkstein entlang einer bestimmten Linie nochmals brechen will, so lässt man zwei Helfer den Stein von unten anheben. Mit einem Vorschlaghammer wird nun mit der schmalen Seite genau auf der Linie entlang geschlagen. Nach spätestens 2 Minuten ist der Klotz exakt an der vorgesehenen Stelle praktisch glatt gebrochen. Man muss dann kaum nacharbeiten.
Beim Bearbeiten von Kalkstein ist es zweifelhaft, ob Kupfermeissel ausgereicht haben. Franz Löhner vermutet, dass Kupfermeissel schon nach wenigen Schlägen auf den Stein verformt werden. Fries
aus dem Grab des Rekhmire (Rechmirê) in Theben. Für eine Vergrösserung
auf Bild klicken.
Fünf Forderungen an alle Vorschläge für den PyramidenbauFranz Löhner stellt 5 Forderungen an alle Vorschläge für den Pyramidenbau. An diesen müssen selbstverständlich auch seine eigenen Methoden und Techniken gemessen werden. 1. Eine möglichst einfache Lösung mittels möglichst einfacher
Technik
Eine einfache Lösung / Methode?Erfüllen die von Franz Löhner auf dieser Seite vorgeschlagenen Lösungen ebenfalls die 5 Forderungen?
Was hat man gefunden? Die historischen Quellen
Diese Tätigkeit wurde nur von wenigen Schmieden beherrscht und diese
bildeten sicher die Elite ihres Berufsstandes. So braucht es um eine Spitze
oder Schneide zu härten ein längeres Verfahren, bei dem die
Farbe des glühenden Eisens genau beobachtet werden muss. Dieses und
der anschliessende Härtvorgang brauchte enorme Erfahrung.
Wichtiger als die Diskussion über das gefundene Stück Eisen ist jedoch, dass einerseits dem harten Granit nicht mit Kupferwerkzeugen beizukommen war und andererseits das Eisen für lange Zeit wertvoller als Gold war. So hat man beispielsweise in L'Anse aux Meadows, einer Siedlung der Wikinger in Vinland (AD 1000) bei Ausgrabungen fast hundert zerbrochene eiserne Nägel gefunden, also kleine Gegenstände aus Eisen, die vermutlich weggeworfen oder fallen gelassen wurden. Daneben wurde aber nur ein einziger unversehrter Nagel, ein einziger Stift aus Bronze, einen Schleifstein und eine Stricknadel gefunden [9]. Dies zeigt, dass Werkzeuge und Waffen aus Eisen sehr wertvoll waren und deshalb wurden noch bis ins Mittelalter diese Werkzeuge regelmässig wieder aufgearbeitet - sie waren nie ein Wegwerfprodukt! Die Herstellung von Eisenwerkzeugen war sehr zeitintensiv und kompliziert (man fand nicht einfach ein Stück Meteoriteneisen und wusste dann gleich, wie man daraus Eisen schmelzen kann...) und verbrauchte viel Holz. Wir müssen daher davon ausgehen, dass Eisenmeissel so kostbar waren, dass sie zu Beginn jedes Arbeitstages an die Steinmetze ausgehändigt wurden und bei Arbeitsende wieder eingezogen wurden. Der Einsatz der Eisenwerkzeuge wurde also sicher stark kontrolliert und wer ein wertvolles Werkzeug verlor, war in grossen Schwierigkeiten. Das ungemein kostbare Eisen wurde wieder sorgfältig eingeschmolzen und wiederverwertet und der Rost tat ein übriges, so dass man Tausende von Jahren später keine Werkzeuge mehr fand. Eisen im alten Ägypten: "This is to certify, that the piece of iron found by me near the mouth of the air-passage, in the southern side of the Great Pyramid at Gizeh, on Friday, May 26th, was taken out by me from an inner joint, after having removed by blasting the two outer tiers of the stones of the present surface of the Pyramid; and that no joint or opening of any sort was connected with the above-mentioned joint, by which the iron could have been placed in it after the original building of the Pyramid. I also shewed the exact point to Mr. Perring, on Saturday, June 24th." [3] Der bekannte Archäologe W. Petrie [10], der die Pyramiden ebenfalls untersuchte meint dazu: "That sheet iron was employed we know, from the fragment found by Howard Vyse in the masonry of the south air channel; and though some doubt has been thrown on the piece, merely from its rarity, yet the vouchers for it are very precise; and it has a cast of a nummulite on the rust of it, proving it to have been buried for ages beside a block of nummulitic limestone, and therefore to be certainly ancient. No reasonable doubt can therefore exist about its being really a genuine piece used by the Pyramid masons; and probably such pieces were required to prevent crowbars biting into the stones, and to ease the action of the rollers." Heute ist umstritten, dass das Stück Eisen auf der Pyramide gefunden wurde und aus der Zeit des Pyramidenbaus stammt. 1989 wurde das Eisen von Dr Sayed El Gayer und Dr M. P. Jones untersucht welche Folgendes festellten: "The nickel content is far less than 7%, thereby confirming that it is not meteoritic iron - certainly man-made. It had been smelted at a temperature of between 1000º and 1100º centigrade. It had traces of gold on one face." Ein Fund von Eisenwerkzeugen auf der Pyramide ist auch unter Anwendung
von Franz Löhners Methoden eigentlich nicht umbedingt zu erwarten,
da Eisenwerkzeuge vor allem für den harten Granit nötig ist.
Im übrigen - Dank Vorfertigung der Steine nach Mass brauchte es nur
wenige Eisenwerkzeuge für die Nachbearbeitung der Steine auf der
Pyramide selbst. Werkzeuge im alten Ägypten:
Granit wurde im grösseren Stil erstmals bei der Cheops-Pyramide
verwendet (bei der Djoser-Pyramide gibt es auch eine Granitkammer) und
für die Chefren und Mykerinos-Pyramide wurden ebenfalls grosse Mengen
von Granit verbaut.
Kritische Fragen zu dieser Technik / Methode
Frage: Antwort von F. Löhner:
Zunächst versuchte ich es mit Sägen. Ich besorgte mir Kupferbleche in verschiedenen Stärken. Weiche, halbharte und hart gehämmerte Kupferbleche schnitt und trieb ich in verschiedene Sägeformen. Ich baute Sägen mit glatter Schneide oder wie Eisensägen gewellt, mit grösseren oder kleineren Zähnen. Damit versuchte ich, Granit zu sägen. Teilweise, indem ich Quarzsand oder Korund, ja, sogar Stahlsand (wird beispielsweise mit einem Flüssigkeitsstrahler zum Trennen von Betonteilen verwendet), als Schleifmittel benutzte. Doch alles, was ich nach stundenlangen Bemühungen zustande brachte, war eine kaum sichtbare Ritzspur in dem Granit. In der gleichen Zeit und mit gleichem Einsatz hätte ich sicherlich etwa zwei bis drei Spaltvorgänge mit dem entsprechenden Werkzeug zuwege gebracht. Frage:Mark Lehner [2] schreibt, dass Kupfersägen oder -bohrer verwendet wurden, die Kupferschneide habe jedoch jediglich zur Führung gedient, es sei ausserdem noch Quarzsand gemischt mit Wasser und Gips verwendet worden, der es möglich machte, überhaupt zu sägen. Die Experimente sind auf der NOVA-Webseite beschrieben. Antwort von F. Löhner: Auch ich habe das Bohren ausprobiert. Ich baute mir einen ägyptischen Bogenbohrer, wie er auf verschiedenen Abbildungen zu sehen ist. Nach einigen Versuchen fand ich das richtige Bogensehnenmaterial und die richtige Bogenspannung heraus und begann mit unterschiedlichen Holzstäben und sogar mit Kupferstäben zu experimentieren. Dabei verwendete ich verschiedene Sände und Schlämme aus Wasser, Wasser-Öl-Emulsionen, Milch und Molke, um die Sände zu binden und eine stärkere Erhitzung des Bohrstabes zu verhindern. Doch so sehr ich mich auch bemühte, ich brachte nur eine etwas verfärbte Stelle auf der Granitoberfläche zustande. Erst mit einem Bohreisen aus gehärtetem Stahl hatte ich Erfolg und bohrte einige Löcher in den Stein. In diese Löcher steckte ich dann getrocknete Holzstäbe, befeuchtete sie, um durch das quellende Holz den Stein zu spalten. Doch die Kraft des Holzes reichte nicht aus. Die Stäbe sassen unverrückbar fest, der Stein jedoch brach nicht. Daraufhin versuchte ich es mit hölzernen, steinernen oder kupfernen Geräten, den Stein zu ritzen, wieder unter Verwendung verschiedenster Sände und Schlämme. Es gelang mir erst mit einem Hammer und Meissel aus Stahl. Und auch diesen Meissel musste ich oft nachschmieden und nachglühen. Vermutlich habe ich den richtigen Blauton nicht getroffen, der nach Glühen und Abschrecken den Beginn des Härtens anzeigt. Auf diesem Gebiet fehlt mir halt die jahrelange Erfahrung. Diese hatte jedoch ganz bestimmt jener ältere Steinbrecher im Granitsteinbruch Flossenbürg, der, nachdem er erfahren hatte, was ich im dortigen Steinbruch wollte, spontan auf mich zukam und mich anfuhr: "Da könnt' ich eine Wut kriegen, wenn ich im Fernsehen sehe, dass angeblich die Menschen früher mit Stein- oder Kupferwerkzeugen metertief in den Granit hineingearbeitet haben sollen. Das merk' Dir: ohne Stahl geht beim Granit gar nichts!"
Frage: Antwort von F. Löhner:
Zum erwähnten "Steinbruch" im Nordwesten der Chefren-Pyramide - die Steinbrüche, aus denen die Bausteine für die Cheops-Pyramide stammen sehen völlig anders aus. Kalkstein wird schichtenweise abgebaut und das sieht man auch an der Wand des Steinbruchs.
Frage: Anwort F. Löhner:
Frage: J. Röder [8] schreibt, dass er mit einem Dolerithammer in einer Minute ungefähr 12cm³ Gesteinsmaterial abarbeiten konnte und rechnet so mit 6000cm³ Material pro Tag (= Würfel von 18.2 cm Kantenlänge). Der Archäologe Mark Lehner [2] schreibt von einem Experiment, in dem er in 5 Stunden eine Stelle von 30 mal 30cm um 2cm mit einem Steinwerkzeug hinunter hämmern konnte (= 6cm³ pro Minute, pro Tag ein Würfel von 14.3cm Kantenlänge). R. und D. Klemm [7] schreiben, dass mit Steinwerkzeugen aus Dolerit eigentliche schmale Kanäle rund um die Granitblöcke gehauen wurden. Antwort von F. Löhner:
Frage: Antwort von F. Löhner:
BuchempfehlungWann lebten die Pharaonen?
Quellen[1] G. Goyon
Die Cheops-Pyramide Die hier vorgestellten Methoden zur Steinbearbeitung wurden 1993 erstmals im Buch von Heribert Illig und Franz Löhner "Der Bau der Cheops-Pyramide" publiziert. www.cheops-pyramide.ch Copyright 2006 Franz Löhner und Teresa Zuberbühler |