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Copyright 2006 Franz Löhner und Teresa Zuberbühler
Theorien zum Pyramidenbau widerlegt
Kombination verschiedener Rampen
Verschiedene Modelle stehen zur Diskussion, die alle eine Kombination
von Seitenrampen und Zickzackrampen beinhalten. Die vielen Rampen und
Rämpchen bedeuten jedoch vor allem etwas: vor lauter Rampen bauen
kommt man gar nicht zum Pyramidenbauen! Und - es geht auch ohne Rampen!
Kritische Betrachtungen
Hauptprobleme:
- Das Gesamtvolumen all dieser Rampen, die abwechslungsweise aufgetürmt
und wieder abgerissen werden sollen ist immens. Bei Ziegeln ist es sogar
fraglich, ob diese überhaupt ein zweites Mal verwendet werden können.
- Jedes Mal wenn eine Rampe verändert wird kann sie für diese
Zeit nicht zum Transport der Steine verwendet werden. Das verlängert
die Bauzeit enorm.
- Die Wege, die von den Steinen zurückgelegen werden sind extrem
kompliziert. Es geht über die Seitenrampe, dann über die Zwischenrampen,
um verschiedene Ecken und Kehrtwenden bis man endlich zur Pyramidenspitze
vordringt.
- Für das Kutschieren der Schleppmannschaften nebeneinander und
für allfällige Wendeplätze bleibt kein Platz. Abbildung
Detail-Berechnungen zur Arbeitsleistung der Pyramidenbauer
Vermessungsprobleme
und die Auswirkungen auf die Form der Pyramide
Techniken zur
Vermessung und Berechnung der Cheops-Pyramide
Fünf Forderungen an alle Vorschläge für den Pyramidenbau
1. Eine möglichst einfache Lösung mittels möglichst einfacher
Technik
2. Technisch-handwerkliche Kontinuität
3. Belegbarkeit in Bild und/oder Wort
4. Zeit- und kulturgemässe Technik
5. Die unterstellte Technik / Methode muss tatsächlich eine Lösung
sein
Die meisten Rampenmodelle erfüllen zwei der fünf Forderungen.
So verwendeten die Ägypter wohl kleinere Hilfsrampen (Abbildungen
davon existieren- Forderung Nr. 3) und es gilt als bewiesen, dass man
die Steine auf Schlitten transportierte (kein Rad - Forderung Nr. 4).
Die wichtigste Hürde, nämlich die der Praxistauglichkeit (Forderung
Nr. 5) - dem Messen an den existierenden Grundbedingungen wie Umfang des
Bauvorhabens, Härte und Gewicht des verwendeten Gesteins, vorhandene
Zeit, Wege, Stabilität der Strukturen und so weiter - nimmt jedoch
keines dieser Modelle!
Mehr zu den
5 Forderungen von F. Löhner
Überblick Bau der Cheops Pyramide
nach Franz Löhner
Rainer Stadelmann's Modell in Kürze
Das bekannteste Kombimodell ist dasjenige von R. Stadelmann, dem ehemaligen
Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts in Kairo. Dieses
Modell umfasst 16 kleine Startrampen und dann zusätzlich 8 Zwischenrampen,
deren Material schliesslich für eine grössere Seitenrampe verwendet
wird. Im oberen Drittel folgt eine Flankenrampe und die letzten 20m werden
mit einer Zickzackrampe bewältigt. Schauen Sie sich diese Bauweise
in einem bewegten
Bild an.
Die unten als 2 bis 4 aufgeführten Bauphasen könnten auch ohne
weiteres weggelassen werden um dann gerade sofort eine Seitenrampe zu
bauen. Das würde einiges an Umschichten und Umbauen vermeiden!
1. Bauphase:
16 kleinere Rampen auf allen Seiten, auf den ersten 20 Metern.
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2. Bauphase:
Ab 20 m Übergang zu turmartigen Stufenkonstruktionen mit 8
Zwischenrampen. Die drei Pyramidenseiten werden zur Vermessung freigehalten |
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3. Bauphase:
Kleinere Rampen gegen Mitte hin
Illustration rechts nach [1] |
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4. Bauphase:
Das Material aus den kleineren Seitenrampen wird verbaut und eine
an die Pyramidenflanke gelehnte Rampe aufgeschüttet. Die Rampe
überdeckt nun eine Seite gänzlich.
Jetzt werden die Steinlagen zum Turm aufgefüllt. Dabei werden
die keinen Rampen rund um den Turm wieder abgebaut. |
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5. Bauphase:
Diese Rampe wird auf 80 bis 100 m hochgeführt. Die Pyramidenflanke
und die Seitenrampen dienen zur Stabilisierung der Rampe. |
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6. Bauphase:
Im oberen Drittel wird über die angelehnte Rampe das Material
herangebracht und dann in den letzten 20m über eine Zickzackrampe
transportiert. Auf den letzten 10m kommen Hebelgeräte zum Einsatz.
7. Bauphase
Die Rampe wird abgebaut, was je nach Grösse der Rampe(n) nochmals
längere Zeit in Anspruch nimmt. |
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Zur Person:
Prof. Dr. Rainer Stadelmann (geb. 1933) war Direktor des Deutschen Archäologischen
Instituts in Kairo.
Publikationen:
Die Ägyptischen Pyramiden (1985 Philipp von Zabern Verlag, ISBN 3-8053-0855-8)
Seiten 217 bis 226
Die grossen Pyramiden von Giza (1990 ADEVA, ISBN 3-201-01480-X)
Kapitel 6 Pyramidenbau Seiten 247 bis 274
Ein weiteres Modell
Kombirampe
mit Seitenrampen, Flankenrampe und oben Zickzackrampe von Alfred Hoehn
(PDF-Format 117KB)
Der Hauptgrund, dass an der Praxistauglichkeit
dieser Modelle zum Pyramidenbau gezweifelt werden muss ist, dass sie
sicher keine einfache Technik darstellen (Forderung 1) sondern im
Gegenteil extrem kompliziert sind! |
Was hat man gefunden?
Bei keiner einzigen Pyramide konnte die ehemalige Existenz einer solcher
Kombirampen nachgewiesen werden. Man hat nur kleinere gerade Hilfs-Rampen
nachweisen können. So wurde etwa an der Südseite der Pyramide
von Meidum (Medûm) eine 318m lange Rampe von 4m Breite und 70cm
Dicke gefunden, die aus luftgetrockneten Ziegeln und Kalksteinschutt bestand
[3] und zur Pyramide hinführt und bei der
Pyramide des Sesostris I in Lischt eine Rampe von ca. 50m Länge.
Auf einem Fries im Grab des Rekhmire (Rechmirê) in Theben ist eine
kurze aber relativ steile Seitenrampe (ca. 35° Steigung), die an ein
Bauwerk heranführt abgebildet. Sie scheint aus Ziegeln und Schilfmatten
zu bestehen. (Abbildung).
Im Papyrus des Anastasi wird ebenfalls eine 380m lange Rampe beschrieben
(genauer Text).
Weshalb nicht? Weil sie gar nicht nötig waren!
Überblick Bau der Cheops Pyramide
nach Franz Löhner
Übrigens...
Bei diesem Modell ist es sehr wichtig, dass man in grosser Höhe nur
noch kleine Steine hochziehen muss, denn je weiter oben desto weniger
Platz hat es auf den Rampen. Interessanterweise gibt es jedoch bei der
Cheops-Pyramide auch in grosser Höhe immer wieder Steinschichten,
die dicker und massiver sind(etwa auf 69m, 75m und auf 89m). Dieser Fakt
spricht deshalb stark gegen die riesigen Transportrampen aber für
die Seilrolle von Franz Löhner.
Höhe aller
Steinschichten der Cheops-Pyramide
Quellen
[1] M. Lehner The Complete
Pyramids of Egypt
Restliche Illustrationen gezeichnet nach R.
Stadelmann Die grossen Pyramiden von Giza
[2] W. Petrie The Pyramids
and Temples of Gizeh - Details
[3] W. Petrie Mejdum und
Memphis
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