www.cheops-pyramide.ch Copyright 2006 Franz Löhner und Teresa Zuberbühler Schritt für Schritt vom Steinbruch bis zur PyramideDie Pyramiden-Baustelle - Anwendung der Methoden auf den Bau der Cheops-Pyramide
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Fazit: Bis 5° Steigung geht es auch ohne Seilrolle, aber auf Geleisen - ab 5° Steigung geht es nur noch mit Löhners umlenkenden Seilrolle. |
Giza-Steinbruch zum Fuss der Pyramide:
Für den Bau der drei Pyramiden auf dem Giza-Plateau wurden Steine
aus der nächsten Umgebung verwendet. Die Steinbrüche, die während
des Baus der Cheops-Pyramide abgebaut wurden, liegen etwa 300m
vom Fuss der Pyramide entfernt. Dabei mussten 15-25 Höhenmeter
überwunden werden. Dazu wurden wahrscheinlich flache Hilfsrampen
mit Geleisen gebaut - spätestens ab einer 5° Steigung werden
Seilrollenböcke eingesetzt. Wahrscheinlich war es aber sinnvoll,
sowieso Seilrollenstationen einzusetzen, da so die Schleppmannschaften
neben anstatt auf den Gleisen laufen konnten. Wir rechnen mit Seilrollenstationen
alle 75 Meter.
Steinbrüche
im alten Ägypten (mit Übersichtskarte)
Hafen zum Fuss der Pyramide:
Die Tura-Kalksteine und die riesigen Granitblöcke kamen
jeweils im Hafen an (der Nilkanal lag etwa 17m über Meer) und mussten
über eine Strecke von 500-600 Meter und über 40 Höhenmetern
zum Fuss der Pyramide transportiert werden (man weiss nicht genau, wo
der Nilkanal durchführte). Dazu wurden Hilfsrampen gebaut, auf denen
die nötigen Gleisanlagen verlegt und verankert werden konnten. Zwar
ist es über grosse Strecken recht flach - die durchschnittliche
Steigung liegt bei etwa 4° - aber dazwischen mussten auch
Steigungen von schätzungsweise 8° bis 24°
überwunden werden, um bis aufs Plateau hinauf zu gelangen. Mindestens
auf diesem Teilstück (ca. 100m) muss die Seilrolle eingesetzt werden.
Unsere Berechungen
zeigen, dass es für einen 2.5 Tonnen-Block bei einer Steigung von
5° 23 Schlepper (ohne Seilrolle 37 Schlepper), bei 10° 30 Schlepper
(ohne Seilrolle 136 Schlepper) und bei 30° 37 Schlepper (ohne Seilrolle
nicht möglich) braucht, falls man Seilrollen (Umlenkrollen) verwendet.
Deshalb war es sicher sinnvoll, die Seilrollenstationen für die ganze
Strecke einzusetzen. Wir rechnen mit Seilrollenstationen
alle 75 Meter.
Pyramidenflanke:
Der Neigungswinkel der Seitenflächen ist 52°
und bis zur Spitze müssen 146.59m überwunden
werden - hier geht es nur noch mit Hilfe der Seilrolle. Es wird eine Gleisanlage
mit je einer Seilrollenstationen pro 30-37 Höhenmetern eingerichtet.
Für die schweren Granitblöcke wird eparat eine spezielle Gleisanlage
gebaut.
Gleisanlage
mit Seilrollenstation auf der Pyramidenflanke
Schwerlastenaufzug
mit Gegengewicht für die riesigen Granitriegel
Spitze der Pyramide:
Das Aufsetzen des Pyramidions war durchaus machbar, es wurde auf einem
Schlitten auf der Gleisanlage direkt die Pyramidenflanke hinaufgezogen.
Wie wurde das Pyramidion
bis zur Pyramidenspitze transportiert?
West-Ost-Schnitt des Giza-Plateaus durch Mittelpunkt der Cheops-Pyramide. Gradangaben = ungefähre Steigung, die von den Schlitten zu überwinden sind (nur nach Zeichnung ausgerechnet). Höhenangaben in Meter über Meer (nach GPMP).
Höhe aller
Steinschichten der Cheops-Pyramide
Erste Bautätigkeit auf dem Giza-Plateau:
Bis 7 Meter Höhe:
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Bis 10 Meter Höhe: Es war wohl ökonomisch, dass in der ersten Phase an allen vier Seiten der Pyramide gearbeitet wurde (so auf Illustration eingezeichnet), denn hier mussten die meisten und die grössten Kalksteinblöcke verbaut werden (30% der Gesamtmasse in den ersten 15 Metern [1]). Aber auch mit insgesamt nur 5 Gleisanlagen ist die Pyramide in unter 20 Jahren beendet. Die äusseren Steine der Pyramide werden in den Tura-Steinbrüchen schon auf die richtige Schräge zugehauen, dann die Pyramide hinauf transportiert und jeweils bereits geglättet, während die Steinschicht noch verlegt wird. |
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Bis 37 Meter Höhe: Der Eingang wird gebaut und die Grosse Galerie wird begonnen und gleichzeitig werden die äusseren Steine geglättet. Für die riesigen Granitblöcke von bis zu 50 Tonnen wird wahrscheinlich auf der Ost- oder Nordseite der Pyramide ein Schwerlastenaufzug mit Gegengewichten eingerichtet, der vom Hafen her kommt und an der Pyramidenflanke hinaufführt. Gerade in dieser Bauphase sollten alle vier Seiten der Pyramide für den Transport der Blöcke verwendet werden (= 20 Gleisanlagen), denn so kann die Pyramide bedeutend schneller erstellt werden. Anstatt in 20 Jahren ist es durchaus möglich, die Pyramide in 10 bis 15 Jahren zu bauen. |
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Die Fertigstellung der Königskammer: Auf 50m Höhe sind 82% der Baumasse verbaut [1]. Die Königskammer und die Grosse Galerie sind fast fertig gestellt (der Boden der Kammer befindet sich auf einer Höhe von 43.03m [3]). Auf 70m sind auch die Entlastungskammern fertig gebaut, der letzte Granitbalken hinauftransportiert und nun kann der Schwerlastenaufzug entfernt werden.
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100 Meter Höhe erreicht: Die Gleisanlagen werden ab 70m auf ein einziges Geleise reduziert, welches 89m lang ist. Immer noch sind alle 30-37m links und rechts Seilrollenböcke verankert und eine weitere Seilrollenstation steht an der Kante.
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Bau der letzten Meter der Cheops-Pyramide: Gleichzeitig wird nun intensiv an den Tempelanlagen und dem Aufweg gearbeitet, damit diese gleichzeitig mit der Pyramide fertiggestellt werden können.
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Die Spitze der Cheops-Pyramide:
Dank
den Seilrollen können die letzten Meter ohne Schwierigkeiten gebaut
werden. Für die letzten Steinschichten sind die Ecksteine mit grosser
Präzision zugehauen worden und die andern Steine werden besonders
gut miteinander verzahnt. Ausserdem bestanden die letzten 10m der Pyramide
eventuell nur aus weissen Tura-Steinen [1].
Für das Aufsetzen des Pyramidion wird das Plateau ganz oben völlig frei geräumt und einen Meter unterhalb eine Arbeitsbühne erstellt. Die Seilrollenböcke sind etwas abgesetzt vom Pyramidenplateau auf Spezial-Steinen installiert. Diese Seilrollenstation ist die letzte einer Serie, die in etwa 30-37m Abstand auf der Pyramidenflanke verankert sind.
Das Pyramidion kann nun in einer kontinuierlichen Bewegung von unten bis oben hochgezogen werden - eine Strecke von 186m. Dann wird das Pyramidion auf die Spitze aufgesetzt. Die Glättung der Steine ist abgeschlossen (jediglich die wenigen vorstehenden Bossen, die zur Verankerung der Seilrollenböcke stehengelassen wurden, müssen noch abgemeisselt und geglättet werden) und die Arbeitsbühnen werden entfernt.
Es kann davon ausgegangen werden, dass mit den Methoden von Franz Löhner nach dem Aufsetzen des Pyramidions keine weiteren Bauetappen nötig waren.
Das heisst, es ist durchaus vorstellbar, dass alle Steine der Aussenfläche fertig geglättet wurden und als krönender Abschluss, wohl im Rahmen eines sakralen Akts, dann der Pyramide das Pyramidion aufgesetzt wurde! Lesen Sie dazu die schöne Beschreibung vom Aufsetzen des Pyramidions im Buch "Der Bau der Cheops-Pyramide" Seiten 189ff von Heribert Illig und Franz Löhner. |
Durch den Einsatz von Gleisen und Seilrollenstationen braucht es für
den Pyramidenbau keine unübersichtliche Herrscharen von Arbeitern
und Schleppern. Dr. Heribert Illig und Franz Löhner kommen auf eine
Gesamtzahl von 6'700 Mann, die zum Bau der Cheops-Pyramide gebraucht
wurden (inkl. Vorbereitung und Planung, Steinbrüche, Schiffstransport,
Landtransport, Pyramidenbau etc.). Dies waren zum Grossteil Meister ihres
Faches, Steinmetze, Steinbrecher, Schmiede, Fährschiffer, Schreiber
und Aufseher, die etwas von ihrer Abeit verstanden und sie unter einer
fachkundigen Bauleitung ausübten und nicht ungelernte Arbeiter oder
gar Sklaven. Die Zahl von 6700 Arbeitern ist natürlich eine Überschlagsrechnung,
beruht aber auf relativ genauen Schätzungen.
Berechnung der Anzahl Beschäftigter
für den Bau der Cheops-Pyramide
Unfallrisiko
beim Arbeiten auf der Pyramidenflanke
[1] R. Stadelmann Die
grossen Pyramiden von Giza / Die Ägyptischen Pyramiden
[2] D. Arnold Building in
Egypt
Die Blöcke haben eine durchschnittliche Grösse von 127 x 127
x 71cm, was ein Gewicht von 2.9 Tonnen ergibt. Mehr Informationen.
[3] D. Arnold Lexikon der
Ägyptischen Baukunst
[4] P. Janosi Die Pyramidenanlagen
der Königinnen
[5] G. Goyon Die Cheops-Pyramide
[6] V. Maragioglio und
C. Rinaldi Architettura delle Piramidi Menfite. Le grande piramide
di Cheope
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