www.cheops-pyramide.ch Copyright 2006 Franz Löhner and Teresa Zuberbühler Steine für die Cheops Pyramide (Khufu-Pyramide)
|
1. | Neu | Zwei Boote und ein Floss auf dem der Stein liegt, werden miteinander kombiniert. Das Floss wird zwischen die Längsseiten zweier Boote so befestigt, dass sich die Boote bei Belastung des Flosses nicht nach innen neigen, und die Belastung des Flosses durch den Stein durch ihren Auftrieb ausgleichen. (Lehrmeinung = ein Schiff) |
2. | Neu |
Im Hafen werden Aufladerampen aus Stein oder Holz gebaut, die leicht schräg ins Wasser führen. Die Steine werden auf Schlitten vertäut und auf Gleisen über die Rampe auf das Floss gezogen, welches auf den Laderampen aufliegt. Dabei werden 2 Seilrollenböcke verwendet, die fix auf den Floss angebracht sind. (Lehrmeinung = ungeklärt) |
3. | Die Tura-Steine und die Granitriegel werden per Schiff zum Giza-Plateau transportiert (= Lehrmeinung) | |
4. | Dabei wird die Herodotsche Schiffssteuerung angewendet, bei der vor dem Schiff an einer Leine ein kleines Floss in der Strömung treibt und hinter dem Schiff an einer Leine ein gerundeter Stein leicht über den Flussboden geschleppt wird. Gesteuert wird mit Zug an den hinteren Leinen. (Laut Goyon [3]) | |
5. | Neu |
Im Hafen von Giza werden Entladerampen aus Stein oder Holz gebaut, die leicht schräg ins Wasser führen. Der Schlitten wird über Geleise an Land gezogen, dabei werden an Land installierte Seilrollenböcke eingesetzt. (Lehrmeinung = ungeklärt) |
Die Bauphasen auf der Pyramiden-Baustelle
Franz
Löhner schlägt zum Transport der schweren Granitriegel ein Doppelfähre
vor. Zwei Boote und ein Floss auf dem der Stein zu liegen
kommt, werden miteinander kombiniert. Das Floss wird zwischen die Längsseiten
der zwei Boote starr so befestigt, dass sich die Boote bei Belastung des
Flosses nicht nach innen neigen, und die Belastung des Flosses durch den
Stein durch ihren Auftrieb ausgleichen [4]. Dies
zwei Boote und das Floss bilden eine stabile Einheit.
Die Schiffe der alten Ägypter hatten laut G. Goyon ein durchschnittliches Ladevermögen von bis zu 40 Tonnen [3]. Für seine Berechnungen reduziert Franz Löhner diese Zahl auf 30-35 Tonnen. Mit der Kombination von zwei Schiffen und einem starr befestigtem Floss dazwischen summiert sich die Tragfähigkeit der Schiffe auf 60 bis 70 Tonnen, hinzu kommt noch das Floss, das aus mindestens zwei Baumstammlagen übereinander besteht (eine Lage quer, eine längs) und welches eine Tragkraft von ca. 10 bis 15 Tonnen hat. Zusammen ergibt das 80-90 Tonnen Tragkraft. Die bis zu 50 Tonnen schweren Steine können also ohne grössere Probleme flussabwärts transportiert werden. Diese Doppelfähre eignet sich ebenfalls für den kürzeren Transport der Tura-Steine bis zum Giza-Plateau. Diese Art von Fluss- oder Wasserfähren wurden auch in Europa noch im letzten Jahrhundert zum Transport von schweren Lasten verwendet.
Das Hauptproblem ist bei Schiffen, wie sie mit diesen schweren Steinen beladen werden können, ohne dass sie auf die Seite kippen. Hier zeigt sich die Vorteile der Kombination von Floss und Schiffen, denn auf einer einfach konstruierten Laderampe kann der Stein auf das Floss transportiert werden.
Die grossen, bis zu 50 t schweren Steine werden im Assuan Steinbruch
passend abgespalten und auf die angehäufte Sandrampe gekippt und
unterhalb davon vorläufig auf einem Schlitten befestigt und auf beweglich
angebrachten Schienen zur dortigen Bauhütte geschleift, wo sie nach
Bedarf nachgearbeitet werden. Wenn der Granitblock die Werkstatt verlässt
hat er bereits die genaue Form und Grösse, die die Pyramidenbauer
bestellt haben. Anschliessend werden sie auf einer Schleppstrecke und
mit Hilfe von Seilrollenböcken zum Hafen geschleppt.
Steinbrechen und
Steinbearbeitung mit Kupfer- oder Eisenwerkzeugen?
Steintransport
mit Schlitten auf Geleisen
Am Nilufer liegt eine massive Landungsbrücke, an der die beiden Schiffe mit dem dazwischen fest angebrachten Floss warten. Diese Landungsbrücke führt schräg ins Wasser hinein, so dass sie auch bei Wasserniedrigstand von Wasser bedeckt ist. Die Transportfähre liegt so an, dass die Landungsbrücke unter dem Floss in der Mitte und die zwei Schiffe, welche ja mehr Tiefgang haben, je auf der Seite der Rampe zu liegen kommen.
Dies hat den Vorteil, dass die Gleisanlage (B = durch Querhölzer schienenartig verbundenen runden Baumstämme) die Landungsbrücke (A) hinunter verlegt werden kann und auf dem Floss (D) eine Fortsetzung findet. Auf dem Floss sind auf der vom Ufer abgewandten Seite ein oder zwei Umlenkrollen (E) fest installiert, so dass mit ihrer Hilfe die Schlitten mit den darauf befestigten Steinen (F) auf das Floss gezogen werden können. Diese Seilrollenböcke erleichtern die Beladung enorm.
Bei dieser Methode dienen die Schiffe vor allem als Auftrieb und zur Stabilisierung. Von Vorteil ist ausserdem, dass in dieser Weise die schweren Steine auf keine Schiffe hochgehievt werden müssen. Wie das zu bewerkstelligen wäre, ohne das die Schiffe kippen oder kentern, wurde noch von keinen Ägyptologen glaubhaft erklärt. Vorallem wenn man dabei keinen Flaschenzug oder Kran brauchen kann (diese gab es damals noch nicht).
Nach dem Ablegen wird von jedem Schiffsbug ein kleines, wohl aus Treibholz gefertigtes, Floss (B) an einer Leine ausgebracht und jeweils am Heck ebenfalls an einer Leine ein gerundete länglicher Stein (A) ins Wasser gelassen. Der leicht über dem Boden des Flussbettes schleifende Stein und die beiden kleinen Flösse (Schwimmer) vorne halten das sonst nur schwer steuerbare Gefährt zuverlässig in der Strömung und, wenn man mit den jeweiligen Leinenlängen in rechter Weise spielt, eine verkürzt oder verlängert oder ganz einholt, kann man es weit besser steuern, als mit jeder Art von Ruder. Die Steine sind gerundet, damit sie sich weniger leicht an etwas auf dem Grund verfangen. (Herodotsche Steuerung, durch das Laboratoire Central d'Hydraulique de France überprüft und als sehr wirksam befunden - Text von Herodot - die von G. Goyon [3] vorgeschlagenen kleinen Schwimmer hinter dem Schiff sind nicht nötig).
Wenn man annimmt, dass die Transportfähre durchschnittlich pro Stunde 3 km zurücklegt, und das zwölf Stunden am Tag, so wird es für die etwas über 900 km flussabwärts von den Steinbrüchen von Assuan bis zum Gizehplateau etwa 25 Tage unterwegs gewesen sein. Natürlich wurde nachts angelegt.
Das Entladen im Pyramidenhafen erleichtern wiederum schräg ins Wasser laufende Rampen, an denen das Floss zwischen den Schiffen auch bei unterschiedlichen Wasserständen bündig anlegen konnte. Auf den Rampen waren wieder gleisähnliche runde Baumstämme verlegt, auf denen die Schlitten mit ihrer Last von Bord gezogen werden konnten. Es ist zu beachten, dass die Granitsteine auf dem ganzen Weg vom Assuan-Steinbruch bis zum Fuss der Pyramide auf demselben Schlitten transportiert wurden - es war nicht nötig, die Steine irgendwie umzuladen! Im selben Hafen kamen auch täglich um die 70 Steine (1.5 bis 5 Tonnen schwer) aus den Tura-Steinbrüchen an, die für die Aussenverkleidung verwendet wurden.
Ein speziell für die Schwerlasten eingerichteter Schienenweg mit
mehreren Seilrollenstationen führte von Hafen zur Pyramide. Wir rechnen
mit Seilrollenstationen alle 75 Meter, das Gewicht wird auf mehrere Seilrollenböcke
verteilt und es werden längere Seile verwendet. Natürlich wurden
hier auch grössere Mannschaftsstärken eingesetzt
(bei einer Steigung von 5° braucht es mit Hilfe der Seilrollen für
einen 40 Tonnen-Block 320 Schlepper). Es ist ausserdem möglich, dass
an Stelle von zwei Mannschaften jeweils vier Mannschaften hintereinander
und mit verschieden langen Seilen arbeiten. Die Granitriegel wurden der
Länge nach hochgezogen, da so weniger Reibung erzeugt wird.
Schwerlastenaufzug
mit Gegengewicht für die riesigen Granitriegel
Berechnungen zu Reibung, Zugkraft und Kraftaufwand (H. Illig / H.U. Niemitz)
Franz Löhner stellt 5 Forderungen an alle Vorschläge für den Pyramidenbau. An diesen müssen selbstverständlich auch seine eigenen Methoden und Techniken gemessen werden.
1. Eine möglichst einfache Lösung mittels möglichst einfacher
Technik
2. Technisch-handwerkliche Kontinuität
3. Belegbarkeit in Bild und/oder Wort
4. Zeit- und kulturgemässe Technik
5. Die unterstellte Technik / Methode muss tatsächlich eine Lösung
sein
Mehr
zu den 5 Forderungen von F. Löhner
Erfüllen die von Franz Löhner auf dieser Seite vorgeschlagenen Lösungen ebenfalls die 5 Forderungen?
Zur 1. Forderung (einfache Lösung):
Franz Löhners Methoden verlangen keine zeitaufwendige oder komplizierte Techniken sondern solche, die auch die alten Ägypter durchaus kannten und beherrschten! |
Zur 2. Forderung (technisch-handwerkliche
Kontinuität): Die Cheops-Sonnenbarke beweist, dass die Ägypter Schiffe bauen konnte. Dieses hatte übrigens 45 Tonnen Wasserverdrängung, zwei ähnliche Schiffe und ein Floss haben folglich leicht genug Wasserverdrängung, um einen 50 Tonnen schweren Stein zu transportieren. |
Die Fluss- oder Wasserfähren, auch in Europa, waren bis in die jüngste Zeit ähnlich oder so gebaut. Franz Löhner hat beispielsweise an der Boiana gesehen, wie mit dieser Art Flussfähre auch Busse und Lastwagen oder 6 vollbesetzte Urlauber-Autos eine Strecke über den Fluss transportiert wurden. Diese Fähre wurde von Tausenden von Urlaubern benützt. 1957/58 ist er ausserdem in Holland jeden Tag mit einer solchen Fähre, auf der sich zahlreiche Personen und Autos befanden über den Water Waal (Rheinarm) von Dreumel nach Tiel gefahren, was eine Strecke von fast einem Kilometer ist. Angetrieben wurden diese Fähren durch mehrere an einem langen Stahlseil verankerten und entsprechend schräg gestellte Potons.
Zur 3. Forderung (Belegbarkeit in Bild und/oder Wort): |
Herodotsche Schiffsteuerung:
Herodot beschreibt (Buch II, 96) aus welchen Materialien die
Nilschiffe gebaut wurden und wie sie verwendet wurden:
"Diese Kähne können nicht stromaufwärts fahren, es
sei denn, es geht ein frischer Wind, sondern werden vom Land aus gezogen,
stromab aber geht die Fahrt so vor sich: Es ist ein Floss aus Tamarisken
vorhanden, mit einer Schilfmatte zusammengefasst. und dann ein durchbohrter
Stein, etwa zwei Talente schwer. Nun lässt man das Floß, das
vorn am Schiff mit einem Tau festgebunden ist, ins Wasser und dahintreiben,
und den Stein, auch an einem Tau, hinten. Das Floss wird nun von der Strömung
erfasst und geht rasch dahin und zieht die Baris - das ist nämlich
der Name dieser Kähne-, der Stein aber, der hinten nachschleppt und
tief unten ist, hält den Kahn in der richtigen Stellung. Von diesen
Fahrzeugen haben sie sehr viele, und einige können viele tausend
Talente Last tragen."
Transportkapazitäten:
Es bestehen Papyrus-Aufzeichnungen [2],
die Schiffe auflistet, welche Steinblöcke aus den Sandstein-Steinbrüchen
von Gebel Silsila zum Ramesseum brachten. Berechnungen [1]
ergeben, dass fünf bis sieben Steinblöcke (von je 1 bis 5 Tonnen)
mit insgesamt 15 bis 20 Tonnen auf jedes Schiff geladen wurden und dass
damit täglich etwa 64 Steinblöcke aus den Steinbrüchen
ankamen. Wenn für Berechnungen eine Transportkapazität von täglich
69 Steinen ankommend aus den Tura-Steinbrüchen angenommen wird, so
ist das also durchaus realistisch.
Berechnung der Anzahl Beschäftigter
für den Bau der Cheops-Pyramide
Steinbrüche
im alten Ägypten
Der Transport von schweren Lasten auf dem Nil ist dokumentiert.
Die bekanntesten Darstellungen sind aus dem Tempel der Königin Hatschepsut.
Diese zeigt den Schwerlasttransport von zwei Obeliksen (je 323 Tonnen
[1]) für die Königin Hatschepsut auf
einer Nilbarke von Assuan nach Karnak (Rekonstruktion nach einem unvollständigen
Relief von Deir el-Bahari). Das Schiff auf der Illustration sollte bedeutend
tiefer im Wasser liegen. Eine weitere bekannte Abbildung ist auf einem
Relief am Aufweg zur Pyramide des Königs Unas in Saqqara, das den
Säulentransport
auf einem Schiff zeigt.
Säulentransport Illustration
Zur 4. Forderung (zeit- und kulturgemässe
Technik): Mit dieser und andern Abbildung ist der Gebrauch von Schiffen und Flössen für den Steintransport belegt. |
Zur 5. Forderung (ist diese Technik
/ Methode tatsächlich eine Lösung?): |
Frage:
Welche der hier beschriebenen Techniken zum Schiffstransport hast Du praktisch
ausprobiert?
Antwort von F. Löhner:
Keine, aber ich war wie oben beschrieben schon oft
auf solchen Fähren, die ohne weiteres auch schwergewichtige Autos
und Lastwagen tragen.
Frage:
Es existieren mehrere Abbildungen von einzelnen Schiffen mit Steinen darauf.
Weshalb zwei Schiffe, wenn es auch mit einem geht?
Antwort von F. Löhner:
Auf diesen Abbildungen werden immer kleine Steine transportiert. Ab einer
gewissen Grösse von Stein würden diese Schiffe beim Beladen
und Entladen jedoch sofort kippen.
Frage:
Prof. Dr Oskar M. Riedl schlägt in seinem Buch [5]
ebenfalls vor, dass die grossen Granitblöcke zwischen zwei Booten
befestigt wurden. Worin besteht der Unterschied zu Deinem Vorschlag?
Antwort von F. Löhner:
Auch O. Riedl sagt dass es möglich ist, die Schwergewichte mit normalen
Lastkähnen zu transportieren und auch er verbindet zwei Kähne
mit Balken zu einer Einheit. Der Unterschied liegt darin, dass er den
Stein so befestigen will, dass dieser unter dem Wasserspiegel liegt, also
auf der Tiefe des Kiels. Meiner Meinung nach besteht jedoch bei einem
Stein, der unter Wasser zwischen zwei Schiffen hängt eine grosse
Gefahr, dass er auf der Flussreise irgendwo festsitzt oder sich verheddert.
Mein Vorschlag ist, dass der Stein auf einem flachen Floss zwischen den
Kähnen befestigt wird, dies ist bedeutend sicherer und wie gesagt,
es funktioniert und wurde so in vielen Ländern verwendet.
[1] D. Arnold
Building in Egypt
[2] W. Spiegelberg
Hieratic Ostraka and Pypyri Found by J.E. Quibell in the Ramesseum
[3] G. Goyon Die Cheops-Pyramide.
Geheimnis und Geschichte
[4] H. Illig und F. Löhner Der
Bau der Cheops-Pyramide
Die hier vorgestellten Methoden des Schiffstransportes wurden 1993 erstmals im Buch von Heribert Illig und Franz Löhner "Der Bau der Cheops-Pyramide" publiziert.
www.cheops-pyramide.ch Copyright 2006 Franz Löhner and Teresa Zuberbühler