www.cheops-pyramide.ch Copyright 2006 Franz Löhner und Teresa Zuberbühler Berechnungen und ZahlenmaterialBerechnungen zu Reibungskoeffiezienten und KraftaufwandAuf dieser Seite wird berechnet, wie viele Schlepper es mit und ohne die umlenkende Seilrolle braucht, um einen 2.5-Tonnen Block die 52° steile Pyramidenflanke hinaufzuziehen. Die Aufstellungen auf dieser Seite basieren auf Berechnungen von Dr. Heribert Illig und Prof. Dr. Dipl. Ing. H.U. Niemitz [1]. Ergebnis - Faktoren - Physikalische Begriffe - Schmiermittel - Zugkraft Schlepper - Kraftaufwand schiefe Ebene ohne Seilrolle - Zugkraft und Reibung - Zugkraft und Haftung - Einbezug Eigengewicht und Schwerkraft - Anzahl Schlepper mit / ohne Seilrolle - Kontrolle: höhere Reibungskoeffizienten - Kontrolle: mehr Zugkraft pro Schlepper - Fazit - Riesige Granitsteine - Quellen
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Pyramidenflanke: Wir können von Schleppmannschaften von 55 Mann auf der Pyramidenflanke ausgehen. Die 46 Schlepper werden auf 48 Mann aufgerundet, da sie immer in 2 Mannschaften und paarweise schleppen. Dazu Aufseher, Schienenwärter, Schienenschmierer, Hebler oder Arretierer, Seilprüfer, Windenmeister, Hilfskräfte. Leichte Steigung von 5°: Bei den Aufwegen benötigen wir 23 Schlepper. Sie werden auf 24 Mann aufgerundet, da sie immer in 2 Mannschaften und paarweise schleppen. Zusammen mit weiteren Helfern rechnen wir mit Schleppmannschaften von 30 Mann. Flache Ebene: Es reichen 11 Schlepper. Sie werden auf 12 Mann aufgerundet, da sie immer in 2 Mannschaften und paarweise schleppen. Mit Aufseher, Schienwärter, Seilprüfer, Wasserträger etc. ergibt das eine Schleppmannschaft von 15 Mann. Schnelligkeit: Wie schnell konnten die Mannschaften ziehen? Wir rechnen mit der normalen Schrittgeschwindigkeit von etwa 20m pro Minute. |
Kann diese Methode auch für die riesige 50-Tonnen Granitblöcke
der Königskammer verwendet werden? Berechnungen zeigen, dass dies
mit Gegengewichten und zusätzlichen Schleppern durchaus möglich
war - siehe Berechnungen weiter unten
Schwerlastenaufzug
mit Gegengewicht für die riesigen Granitriegel
Berechnung der Anzahl
Bauarbeiter für die Cheops-Pyramide
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1. Reibung μs zwischen Schlitten
und Schienen (vermindert durch Schmiermittel) 2. Reibung μz der Holzlager der Seilrolle (vermindert durch Schmiermittel) 3. Zugkraft der Schlepper auf gerader Ebene 4. Der Steigungswinkel (52° bei der Cheops-Pyramide) 5. Eigengewicht der Schlepper und Wirkung der Schwerkraft beim Einsatz der Seilrollenböcke von Franz Löhner 6. Haftreibung μo des Schlittens auf den Schienen |
Reibung ist der Verlust an mechanischer Energie beim Ablaufen, Beginnen oder Beenden einer Relativbewegung sich berührender Stoffbereiche. Wie hoch die Reibung ist hängt von den Eigenschaften der sich reibenden Körper ab, wie etwa ihrer Rauheit. Um diese Reibung zu vermindern verwendet man in der Technik Schmiermittel. Der Reibungskoeffizient ist ein Mass dafür, wie gross die Reibkräfte sind, die zwischen zwei Festkörpern wirken. [4]
Seilreibung:
Das umlaufende Seil soll die Seilrolle möglichst ohne jeden
Schlupf [4] drehen und nicht übers Holz rutschen.
D.h. es sollten möglichst wenig Unterschiede zwischen der Drehgeschwindigkeit
des Seils und derjenigen des Holzes bestehen. Der Reibungskoeffizient
von Hanfseil auf rauhem Holz ist μ=0,5. Das ist sehr
hoch und heisst, dass das Seil nur minimal auf der Rolle scheuert.
Lagerreibung des Umlenkblocks:
Die Lagerreibung des Umlenkblockes ist von zentraler Bedeutung.
Sie kann durch die Wahl der Materialien und der Schmiermittel gesenkt
werden.
Gleitreibungskoeffizient μ [2] | trocken | gefettet |
hier verwendet |
Holz auf Holz | 0,2 - 0,4 | 0,04 - 0,16 | |
Holz auf Metall | 0,2 - 0,5 | 0,02 - 0,1 | 0,04 |
Metall auf Metall | 0,1 - 0,25 | 0,01 - 0,15 |
Achtung - diese Werte sind nicht der Haftreibungszahl gleichzusetzen,
die wesentlich höher ist. Etwa bei Holz auf Holz ist die Haftreibung
(trocken) 0,40 bis 0,75!
Löhners Seilrollenbock (Umlenkbock)
Schmiermittel:
Den Ägyptern ist sicher zuzutrauen, dass sie die Reibung zwischen
den von ihnen verwendeten Materialien durch praktische Versuche auf einen
Wert drücken konnten, der im unteren Bereich der Skalenwerte liegt,
für die Berechnungen werden deshalb solche Werte verwendet.
Zur Kontrolle die Rechnung mit einer Erhöhung
der Reibungskoeffizienten
- Reibungskoeffizient zwischen Schlitten und Schiene μs
= 0,04
- Reibungskoeffizient zwischen Holz- und Metall-Lager (Lagerreibung) μz
= 0,04
Diese Zahlen für Reibung sind theoretischer Natur, sie lassen sich durch die Schmierung der Geleise noch weiter vermindern.
1. Verminderung der Reibung zwischen Schlitten und Schienen:
Franz Löhner hat verschiedene Schmiermittel ausprobiert und mit leicht
verwässertem Öl gute Resultate erzielt.
Steintransport
mit Schlitten auf Geleisen (mehr Infos)
2. Verminderung der Reibung der Lager der Seilrolle:
Öl fettet besser als Tierfett. Möglicherweise wurde aber sogar
die so genannte Kupferschmiere verwendet.
Löhners Seilrollenbock
(Umlenkbock) (mehr Infos)
Für die Schlepper nehmen wir eine Zugkraft von 12kp an (=117.7N
/ 1kp = 9,80665 g·m/s² / 1N = 1 kg m/s²). Dieser Wert
war einst verbindlich für das Treideln französischer Schleppkähne
[3]. In der Literatur werden Werte von 10
bis 15 kp gerechnet (weiter unten - siehe Berechnungen
mit 15kp anstatt 12kp). Wir verwenden die tieferen Werte
und berechnen, ob es auch so funktioniert.
Historische
Quellen als Grundlage der Berechnungen
Beim Steinschleppen handelt es sich wie beim Treideln um eine Dauerleistung. Der Wert liegt deshalb auch deutlich unter der maximalen Zugkraft, die eine Person aufbringen kann. Der Prozess des Schleppens sollte ausserdem möglichst selten unterbrochen werden, denn bei jedem Neustart des Zugschlittens ist zunächst die sogenannte Haftreibung zu überwinden.
Zur Kontrolle:
Auf dem bekannten Fries aus dem Grab des Djehutihotep (Djehuti-Hetep)
in Deir El Berscheh sind 172 Schlepper abgebildet, die eine 58 bis 60-Tonnen
schwere Koloss-Statue schleppen (Abbildung).
Bei einer Zugkraft von je 12kp pro Mann erbringen die 172 Schlepper zusammen
2'064 kp mit denen sie 60 Tonnen auf der Ebene ziehen. Als Reibungskoeffizienten
μs erhalten wir 0,03 (2'064 : 60'000
= 0,0344). Für die Berechnungen auf dieser Seite erhöhen wir
ihn auf 0,04 (siehe weiter oben).
Schlitten
als Transportmittel: Abbildung Relief aus dem Grab des Djehutihotep
in Deir El Berscheh
K = G · μs |
K = Kraft / G = Gewicht / μs = Reibungskoeffizienten (zwischen Schlitten und Schienen)
Ein Stein fällt mehr "ins Gewicht" je steiler er angehoben wird.
P = parallel zur schiefen Ebene wirkende
Kraftkomponente (oder Hangabtriebskraft)
R = Reibungskraft / N = Normalkraft
/ G = Gewicht
Das heisst je steiler der Winkel ist (rechts), desto schneller kommt der Stein ins Rutschen und desto mehr beschleunigt er sich.
Wie jeder aus eigener Anschauung weiss, braucht es ausserdem
um einen Stein hinauf zu schieben mehr Kraft je steiler der Hang ist (=
grösserer Steigungswinkel). Wie wir weiter unten
sehen werden, kommt der Stein ohne die Hilfe der Seilrolle ab einem gewissen
Winkel ins Rutschen.
K = Kraft / G = Gewicht / μs
= Reibungskoeffizient (zwischen Schienen und Schlitten) / α
= Steigungswinkel
Ohne Seilrolle gilt folgende Formel:
K = G · (sin α + μs · cos α) |
Die Formel muss um den Lagerreibungskoeffizienten μz
erweitert werden, um die Seilrolle ins Spiel zu bringen. Mit wachsendem
Reibungskoeffizienten steigt hier die notwendige Kraft markant (siehe
letzte Kolonne der Tabelle 1).
K = Kraft / G = Gewicht / μs
= Reibungskoeffizient (zwischen Schienen und Schlitten) / μz
= Lagerreibungskoeffizient (Lager und Rolle) / α =
Steigungswinkel
K= |
G
· (sin α + μs · cos α) · (1
+ μz) ---------------------------------- (1 -μz) |
Folgende Werte werden verwendet:
1. Reibungskoeffizient zwischen Schlitten und Schiene μs
= 0,04 (siehe oben unter Schmiermittel)
2. Reibungskoeffizient Lager der Seilrolle μz
= 0,00 bis 0,6 (mit dem Einsatz von Schmiermitteln kann wahrscheinlich
die Lagerreibung auf μz = 0,04 reduziert
werden)
3. Steigungswinkel α = 0° bis 52° (= Steigungswinkel
Pyramidenflanke Cheops)
4. Gewicht eines Steinblocke (2.500 kg) plus Schlitten, Seil und Geschirr
(300 kg) = 2800 kg [5]
TABELLE 1 (Zahlen nach [1] S. 76)
μz | 0,00 |
0,03 |
0,04 |
0,05 |
0,10 |
0,50 |
0,60 |
α = 0° | 112 |
119 |
121 |
124 |
137 |
336 |
448 |
α = 5° | 356 |
378 |
385 |
393 |
435 |
1067 |
1422 |
α = 10° | 597 |
633 |
646 |
659 |
729 |
1789 |
2386 |
α = 20° | 1063 |
1151 |
1151 |
1175 |
1299 |
3189 |
4252 |
α = 30° | 1497 |
1622 |
1622 |
1654 |
1830 |
4491 |
5988 |
α = 40° | 1886 |
2002 |
2043 |
2084 |
2305 |
5657 |
5742 |
α = 52° | 2275 kp |
2416 kp |
2465 kp |
2515 kp |
2781 kp |
6826 kp |
9101 kp |
Der Wert 0,00 (erste Kolonne) zeigt, welche Zugkräfte ohne die umlenkende Seilrolle entsteht. Der Wert 0,04 (dritte Kolonne) wird als Reibungskoeffizient mit Seilrolle angenommen. Die Werte der dritten Kolonne sind höher, da wir das Eigengewicht und die Schwerkraft noch nicht miteinbezogen haben (siehe unten).
Bei den Berechnungen muss nun noch der Haftreibungskoeffizient μo
berücksichtigt werden. Das heisst, die Zugkraft hängt von der
Bodenhaftung auf der Schräge ab. Für eine ungetreppte Rampe
kann der Wert von μo = 0,2 genommen werden.
K = Kraft / G = Gewicht / μo
= Haftreibungskoeffizient (zwischen Schlitten und Geleise) / α
= Steigungswinkel
K = G · ((μo · cos α) - sin α) |
Bei einem Gewicht G = 60kg kommt der Schlepper bei 20° bezw. bei besserer Haftung bei 30° ins Rutschen (Kraft = negativ, auf der Tabelle mit - eingezeichnet).
TABELLE 2 (Zahlen nach [1] S. 77)
K bei μo
= 0,2 |
K bei μo
= 0,25 |
K bei μo
= 0,4 |
K bei μo
= 0,6 |
|
α = 0° | 12,0 kp |
15,0 kp |
24,0 kp |
36,0 kp |
α = 5° | 6,7 kp |
9,72 kp |
18,7 kp |
31,0 kp |
α = 10° | 1,4 kp |
4.38 kp |
13,2 kp |
25,0 kp |
α = 20° | - |
- |
2,0 kp |
13,3 kp |
α = 30° | - |
- |
- |
1,2 kp |
α = 40° | - |
- |
- |
- |
α = 52° | - |
- |
- |
- |
Fazit aus Tabelle 1 und 2: 1. Eine Steigung von 5° reduziert die Kraft eines Schleppers
von 12 auf 6,7 kp (= Hälfte/ Tabelle 2).
|
Je steiler die Rampe ist, desto besser können die Schlepper ihr
eigenes Gewicht (ca. 60 kg) "in die Waagschale" werfen, und
es auf dem Weg nach unten einsetzen.
K = Kraft / G = Gewicht / μo
= Haftreibungskoeffizient (Schlitten und Geleise)/ α
= Steigungswinkel
K = G · ((μo · cos α) + sin α) |
TABELLE 3 (Zahlen nach [1] S. 80)
K bei μo
= 0,2 |
K bei μo
= 0,4 |
K bei μo
= 0,6 |
|
α = 0° | 12,0 kp |
24,0 kp |
36,0 kp |
α = 5° | 17,2 kp |
29,1 kp |
41,1 kp |
α = 10° | 22,2 kp |
34,0 kp |
45,9 kp |
α = 20° | 31,8 kp |
43,1 kp |
54,3 kp |
α = 30° | 40,4 kp |
50,8 kp |
61,2 kp |
α = 40° | 47,8 kp |
57,0 kp |
66,2 kp |
α = 52° | 54,7 kp |
62,1 kp |
69,4 kp |
α = 60° | 58,0 kp | 64,0 kp | 70,0 kp |
α = 70° | 60,5 kp | 64,6 kp | 68,7 kp |
α = 80° | 61,2 kp | 63,3 kp | 65,3 kp |
α = 90° | 60,0 kp | 60,0 kp | 60,0 kp |
Fazit: Bei 52° kann der Schlepper also 54,7 kg seiner 60 kg einsetzen. Bei 90° hätten wir einen Aufzug, bei dem der Schlepper seine 60kg als reiner Ballast im Förderkorb einsetzen könnte. Mit der Seilrolle kann der Schlepper aber noch zusätzlich seine Zugkraft einbringen, das heisst er setzt nicht nur sein Gewicht ein, sondern zieht noch kräftig am Seil [1].
Ohne Seilrolle rechnen Ägyptologen mit Rampensteigungen von 8 bis 12° (7.2% bis 10.8% Steigung) [3] die noch mit Schleppmannschaften zu bewältigen wären. Die Berechnungen auf dieser Seite zeigen jedoch deutlich, dass ab 5° Steigung mit 50 Schleppern gerechnet werden muss, bei 10° sogar schon über 400 Schlepper für einen 2.5 Tonnen-Block! Nicht vorstellbar, wie viele Leute es brauchen würde, um einen 40-Tonnen Granitblock hinauf zu schleppen!
TABELLE 4 (Zahlen nach [1] S. 80) mit μo = 0,2
* Mannschaftsstärken: Links und rechts läuft je eine Team von Schleppern hinunter. Ausserdem ziehen je zwei Mann nebeneinander am Strick.
Mit Hilfe der umlenkenden Seilrolle können Steigungen von 52° und mehr überwunden werden. Dies vor allem, weil dann die Schlepper abwärts laufen können und dabei Dank der Schwerkraft weniger Muskelkraft aufwenden müssen.
Berechnungen mit andern Reibungskoeffizienten zeigen, dass die Steigung der Pyramidenflanke auch mit höheren Werten (= schlechteren Werten) bewältigt werden kann. Bei einem Lagerreibungskoeffizient μz von 0,1, der für die Ägypter auf jeden Fall erreichbar war, errechnen sich anstatt 46 Mann nun 51 Mann. Das heisst eine Verschlechterung des Reibungskoeffizienten von 0,04 auf 0,1 (= + 150%) ergibt 5 Mann mehr (= + 11 %).
2781 kp : 54,7 kp ≈ 51 Schlepper (2781 kp siehe Tabelle 1, 5. Kolonne / 54,7 kp siehe Tabelle 3, 1. Kolonne)
Der Einsatz der Seilrolle lohnt sich bereits bei mässigen Steigungen ab 5° (siehe Tabelle 4) und Steigungen über 10° lassen sich ohne Seilrolle praktisch nicht bewältigen. |
Wir berechnen nochmals die Anzahl benötigter Schlepper, aber diesmal nehmen wir eine höhere Zugkraft pro Person an, anstatt mit 12kp rechnen wir mit 15kp, das heisst die Schlepper setzen mehr Muskelkraft ein.
Als Beispiel nehmen wir die Zahlen eines bekannten amerikanischen Ägyptologens, von Mark Lehner [6]. Auf der geraden Ebene rechnet er mit 7.5 Mann pro 2.5 Tonnen. Wenn man sonst die gleichen Werte für Reibung etc. für die Berechnungen nimmt, so ergibt das 15kp pro Schlepper (siehe 2. Kolonne der Tabelle 5). Um auf diese Werte zu kommen muss Mark Lehner einen Haftreibungskoeffizienten μo = 0.25 angenommen haben (Tabelle 2, 2. Kolonne).
Da Mark Lehner im Text als Kontrollwert den bekannten Fries aus dem Grab des Djehutihotep in Deir El Berscheh erwähnt, der 172 Schlepper mit einer 60 Tonnen-Statue zeigt, berechnen wir zur Vorsicht noch den Reibungskoeffizienten μs und erhalten 0,043 - gerechnet haben wir auf dieser Seite mit μs= 0,04 (172 x 15kp = 2580kp / 2580 : 60'000 = 0,043). Mehr dazu.
Bei einer Steigung von ca. 6° rechnet er bei einem 2.5 Tonnen-Block mit 20 Mann, die einen 333m-Weg in 19 Minuten schaffen. Unsere Berechnungen ergeben bei seinen Werten jedoch schon bei 5° ein Zahl von 36.5 Schlepper (Tabelle 2, zweite Kolonne für 15kp). Mark Lehner hat, wie viele andere Theoretiker, eindeutig die Kräfte, die sich auf einer schiefen Ebene entwickeln viel zu wenig berücksichtigt!
TABELLE 5 [7]
Trotz Erhöhung der Zugkraft pro Mann von 12kp auf 15kp braucht es mit Löhners Seilrolle immer noch ab 5° weniger Schlepper als ohne, nämlich nur 23 anstatt 36 Mann!
Beim Transport eines 2.5 Tonnen Steinblocks lässt sich Dank der Seilrollenböcke von Franz Löhner eine Steigung von 52° mit nur 46 Mann bewältigen. |
Der Seilrollenbock kann ebenfalls auf den kurzen Transportrampen vom
Hafen zum Bauhof und von den pyramidennahen Steinbrüchen zum Bauhof
mit Vorteil eingesetzt werden. Auch in den Steinbrüchen von Assuan
oder beim Beladen der Schiffe ist der Seilrollenbock ein nützliches
Hilfsmittel.
Steintransport auf Nil-Schiffen
Steintransport
mit Schlitten auf Geleisen
Transport der Steine die Pyramidenflanke
hinauf
Diese Berechnungen zeigen wieder mit aller Deutlichkeit, dass Rampen
mit mehr als 5° Steigung schlichtweg nicht machbar sind.
Bekannteste Rampenmodelle widerlegt
Folgende Vorteile hat diese Art des Schleppens:
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Kann diese Methode auch bei den schweren Granitsteinen angewendet werden,
welche 40 bis 50 Tonnen wiegen und für die Königskammer verbaut
wurden? Ja - aber mit Gegengewichten und grösseren Schleppmannschaften.
Wir verwenden 8 grosse Steine als Gegengewichte (von je 5.6 Tonnen) und
die Differenz an Gewicht wird von zwei Schleppmannschaften hochgezogen.
Diese Differenz beträgt je nach Grösse des Granitsteins 3.2
bis 7.2 Tonnen (48-52t minus 44.8t). Das heisst, die zwei Mannschaften
links und rechts schleppen also je nach Grösse des Granitriegels
1.6 bis 3.6 Tonnen. Unsere Berechnungen ergeben, dass es zwischen 32 und
64 Schlepper pro Team braucht.
Schwerlastenaufzug
mit Gegengewicht für die riesigen Granitriegel
TABELLE 6: Anzahl Schlepper bei verschiedenen Gewichtklassen [7]
Ohne Gegengewichten aber unter Einsatz der Seilrolle würden folgende Mannschaftsstärken gebraucht:
[1] H. Illig und F. Löhner
Der Bau der Cheops-Pyramide (Berechnungen Dr. Heribert Illig
und Prof. Dr. Dipl. Ing. H.U. Niemitz)
[2] Karl-Heinrich Grote, Jörg Feldhusen, Dubbel Taschenbuch für
den Maschinenbau
[3] G. Goyon Die Cheops-Pyramide
(S. 95ff Überprüfung und Neuberechnung der von L.
Croon vorgeschlagenen Anzahl von Schleppern)
[4] Wikipedia zum Thema Reibungskoeffizient
/ Schlupf
/ Haftreibung
/ schiefe
Ebene
[5] D. Arnold Building in
Egypt: Bei der Cheops-Pyramide sind die Blöcke in den untersten 10
Steinlagen 1m mal 2.5m und 1-1.5m hoch. Oben sind sie etwa 1m mal 1m und
0.5m hoch. Bei einer Rohdichte von 2,6 - 2,9 t/m³ (Kalkstein) ergibt
das Gewichte von 6.5 - 10 Tonnen für die grossen Steine und 1.3 Tonnen
für die kleinen Steine. Man rechnet mit 2.5 bis 3 Tonnen in den meisten
Schichten (Die Blöcke haben eine durchschnittliche Grösse von
127 x 127 x 71cm, was ein Gewicht von 2.9 Tonnen ergibt).
[6] M. Lehner The Complete
Pyramids of Egypt Seite 225
[7] Berechnungen T. Zuberbühler
www.cheops-pyramide.ch Copyright 2006 Franz Löhner und Teresa Zuberbühler