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Herkömmliche
ägyptische Chronologie der Vierten Dynastie [*]:
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Cheops-Pyramide: Sie hat eine Grundfläche von 230.36m mal 230.36m (440 Königsellen) und war 146.59m hoch (280 Königsellen) mit einem Neigungswinkel von 51° 50' 40'' (51.84°). Das entspricht einem seked von 5½ Handbreit (35.6-28-22). Dies ergibt ein Volumen von 2'592'968m³ (ohne Subtraktion des Felsenkerns). Heute ist sie nur noch 138.75m [5] hoch, die obersten Steinschichten samt Pyramidion fehlen, sie ist immer noch die grösste der Pyramiden auf dem Giza Plateau. Der harte Granit wurde nur im Innern der Pyramide verwendet. Die drei Königinnen-Pyramiden im Osten sind noch erhalten und haben einen Neigungswinkel von 51°-52°, eine weitere kleinere Kultpyramide (G1d) ist vorhanden. Die Pyramide war von einer etwa 3 m hohen Umfassungsmauer umgeben,
welche etwa 10 Meter von ihr entfernt war [10].
Vom Totentempel, der am Fuss der Ostwand stand sind nur einige Reliefsplitter
und Pflasterreste vorhanden. Der etwa 825m lange Aufweg [6]
zeichnet sich im Gelände ab und Reste des Taltempels wurden
entdeckt aber noch nicht ausgegraben. Fünf Bootsgruben wurden
in unmittelbarer Nähe der Pyramide gefunden. |
Königskammer, Grosse Galerie
und Entlastungskammern
Aussenverkleidung -Glättung
von unten nach oben?
Schwerlastenaufzug
mit Gegengewicht für die riesigen Granitriegel
Wie wurde das Pyramidion
bis zur Pyramidenspitze transportiert?
Höhe aller Steinschichten
der Cheops-Pyramide
Chefren-Pyramide: Sie hat eine Grundfläche von 215.29m mal 215.29m (410 Königsellen) und war 143.87m hoch (275 Königsellen) mit einem Neigungswinkel von 53° 10' (53.16°). Das entspricht einem seked von 5 Handbreit und 1 Finger (oder 3-4-5). Dies ergibt ein Volumen von 2'222'781m³ (ohne Subtraktion des Felsenkerns). Sie ist die zweitgrösste Pyramide auf dem Giza-Plateau. Da sie jedoch 10m höher auf der Giza-Ebene liegt als die Cheops-Pyramide, überragte sie diese im Altertum um 7m. Heute ist der Unterschied mit 15m noch grösser. Heute ist sie nur noch 136.4m hoch, die obersten Steinschichten samt Pyramidion fehlen. Die Verkleidung der beiden unteren Lagen bestand aus Granit. Interessant
ist, dass im oberen Bereich der Pyramide noch die ursprüngliche
Verkleidung
aus weissem Tura-Kalkstein vorhanden ist. Ein Aufweg von 494m [6]
führt von der Sphinx zur Chefren-Pyramide. |
Mykerinos-Pyramide: Sie hat eine Grundfläche von 105.5m mal 105.5m (200 Königsellen) und war 65.55m hoch (125 Königsellen) mit einem Neigungswinkel von 51° 20' 25" (51.34°). Das lässt sich mit einem rechtwinkligen Dreieck von 28-35-45 bilden (1 Elle auf 8 Handbreit und 3 Finger). Dies ergibt ein Volumen von 243'195m³ (ohne Subtraktion eines allfälligen Felsenkerns). Sie ist damit bedeutend kleiner als die andern Pyramiden auf dem
Giza Plateau. Heute ist sie noch 62m hoch, die obersten Steinschichten
samt Pyramidion
fehlen. Wikipedia zur Mykerinos-Pyramide / Abbildung Pyramidenkomplex |
Die drei Königinnenpyramiden liegen nicht im Königsbezirk sondern 56.2m (=107 Ellen) von der Ostkante der Cheops-Pyramide entfernt (Abbildung). Alle Nebenpyramiden haben wie die Cheops-Pyramide einen Neigungswinkel von fast 52° [4]. Die Pyramiden wurden auf leicht gegen Süden abfallendem Untergrund gebaut, was wohl der Grund ist, dass ihre Ecken leicht verzogen sind. Für die Grundkanten der Pyramiden wurden verschiedene Längen gemessen, von 45.2 bis 49m, mit einem Schnitt von 87 bis 90 Ellen entspricht. Einige Ägyptologen rechnen mit einer Länge von 88 Ellen, was einem Fünftel der Seitenlänge der Cheops-Pyramide entsprechen würde und vermuten, dass trotz abfallendem Baugrund eine optisch gleiche Höhe der Spitzen (G1a = 56 Ellen=29.3m, G1b = 58 Ellen=30.25m) angestrebt wurde [7]. Da die Aussenverkleidung abgetragen ist, weiss man auch nicht, ob es sich - wie man von den heute noch sichtbaren Kernmauerwerk vermuten könnte - um Stufenpyramiden handelte oder ob abgeschrägte Steine für die Aussenverkleidung eingesetzt wurden.
Wann die Neben- oder Satellitenpyramiden gebaut wurden weiss man ebenfalls nicht genau. Man vermutet, dass möglicherweise alle Nebenpyramiden zusammen gebaut wurden, vielleicht wurde aber auch zuerst die nördlichste Nebenpyramide G1a gebaut, welche auf dem besten Baugrund liegt. Danach in 10-12m Abstand die Nebenpyramide G1b und zuletzt die am weitesten südlich gelegene G1c, da diese auf ungünstigeren Baugrund liegt und auch näher an G1b herangebaut wurde (4-6m). Goyon vermutet, dass der Bau der Nebenpyramiden erst in Angriff genommen wurde, als man den Grossteil der Cheops-Pyramide schon gebaut hatte [5].
Die Archäologen nicht einmal sicher, für wen die Pyramiden bestimmt waren. Zwar wurden ihnen Namen von Königinnen gegeben (Hetepheres G1a, Meritites G1b, Henutsen G1c) aber die Zuweisungen sind hypothetisch, denn es wurden keine Inschriften gefunden.
Südlich der Cheops-Pyramide liegt eine kleine Pyramide
G1d, welche 23 x 23m gross ist und ebenfalls einen 52° Neigungswinkel
hat [3]. Interessant sind die Masse von 23.05m
welche 44 Ellen entsprechen, was wiederum einen Zehntel der Seitenlänge
der Cheops-Pyramide von 440 Ellen entspricht. Diese Nebenpyramide wurde
erst 1993 von Z. Hawrass gefunden und als Kultpyramide gedeutet (wie auch
die Pyramide G2a der Chefren-Pyramide). Bei der Ausgrabung wurde auch
ein Pyramidion entdeckt.
Verwendung der
Nebenpyramide zur Bestimmung der Nord-Süd-Ausrichtung
Detail-Berechnungen zur Arbeitsleistung der Pyramidenbauer
Berechnung der Anzahl
Beschäftigter für den Bau der Cheops-Pyramide
Schritt für Schritt vom Steinbruch bis
zur Pyramide (Übersicht)
Erbauer ------------------- |
Cheops (Chuefui-Chnum, Khufu oder Khnum-Khuf) während der 4. Dynastie des Alten Reiches | ||
Bauzeit | Wahrscheinlich 23 Jahre Bauzeit (Cheops regierte von 2551 bis 2528 vor Christus [*]). Herodot schreibt von 10 Jahren Vorbereitungszeit und 20 Jahren Bauzeit (Herodots Text) | ||
Pro Tag | Bei den 2'500'000 Steinen ergibt das 342 Steine täglich (an 365 Tagen im Jahr) oder 431 Steine täglich (an 290 Tagen im Jahr). | ||
Pro Minute | 10-Stunden-Tag: alle 2 Minuten ein Stein (34 bis 43 pro Stunde) |
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Faustregel |
Bei einem 8-Stunden-Tag, an 290 Tagen, bei 20 Jahren Bauzeit. Ausgehend davon, dass mehr Zeit für die speziellen Kammern aufgewendet werden musste und im oberen Teil der Pyramide die Arbeit langsamer einherging als bei den unteren Schichten. |
Die Cheops-Pyramide enthielt wahrscheinlich ursprünglich
210 Steinschichten. Bei 50m Höhe wurden bereits 82% der gesamten
Baumasse verlegt. Illustration [7] Zahlen [3]
Hier klicken, um zu sehen,
die wie Cheops-Pyramide Steinlage um Steinlage in die Höhe wächst
Höhe
aller Steinschichten der Cheops-Pyramide
Steinbrechen und Steinbearbeitung
mit Kupfer- oder Eisenwerkzeugen?
Steintransport
mit Schlitten auf Geleisen
Steinblöcke | 2'300'000 Standardsteine aus den Giza-Steinbrüchen | |
Äussere Steine | 115'000 bis 200'000 Tura-Verkleidungssteine oder 67'390m³ [1] | |
Total Steine | 2'500'000 Steine | |
Steinlagen | Ursprünglich wahrscheinlich 210 Steinlagen, heute noch 201 Lagen [2] | |
Grösse der Steine ------------------- |
Die Blöcke nehmen in Grösse ab, zu unterst sind die
grössten Blöcke von 1m bis 1.5m (=3 Königsellen)
Höhe [5]. Die meisten sind 0.8 bis 1m
hoch (=1.5 bis 2 Ellen). Eine Königselle = 0.524m |
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Gewicht der Steine | Bei einer Rohdichte von 2,6 - 2,9 t/m³ ergibt das Gewichte von 6.5 - 10 Tonnen für die grossen Steine und 1.3 Tonnen für die kleinen Steine. Für Berechnungen werden 2.5 Tonnen angenommen. | |
Spezialsteine | Für die Königskammer wurden unter anderem Granit-Steine von 40 bis 50 Tonnen verarbeitet. | |
Gesamtgewicht | 6'500'000 Tonnen (durchschnittliches Gewicht eines Steins von 2.5 Tonnen) | |
Pyramidion | Der oberste pyramidenförmiger Stein war etwa 1.5m breit, 1.5m lang und 1.3m hoch. Aus Tura-Kalkstein, Granit oder evt. Diorit und eventuell vergoldet. | |
Gesteinsarten | Pyramide: Nummulitenkalk aus Steinbrüchen
ca. 200-400m südlich der Pyramide |
Steinbrüche im alten Ägypten
Königskammer, Grosse Galerie
und Entlastungskammern
Aussenverkleidung - Glättung
von unten nach oben?
Wie wurde das Pyramidion bis zur Pyramidenspitze
transportiert?
Masse der Cheops-Pyramide - siehe auch Masse in Königsellen
Seitenlängen (a) ------------------- |
Durchschnittliche Seitenlänge von ~ 230.360m (230,12m = 440 Königsellen). Nordkante 230.328m - Ostkante 230.369m - Südkante 230.372m - Westkante 230.372m. Grösste Differenz 4.4cm [3] | |
Höhe (h) | Ursprünglich 146.59m (= 280 Königsellen), heutige Höhe der Pyramide ist 138.75m [5] | |
Seitenhöhen (c) | 186.42m (Höhe der Seitenflächen) | |
Diagonale (d) | 325.77m | |
Gratlänge (g) | 219m | |
Pyramidenwinkel α | 51° 50' 40'' = Neigungswinkel (Böschungswinkel) der Seitenflächen (51.84° = 52° aufgerundet), was einem seked von 5½ Handbreit (35.6-28-22) entspricht. Die Steigung beträgt 46.6% [3] | |
Pyramidenwinkel β | 58.3° = die zwei Winkel der dreieckigen Seitenflächen mit dem Winkel bei der Pyramidenspitze von 63.4° | |
Pyramidenwinkel γ | 41.9° = Winkel des Grates | |
Eckwinkel | Rechtwinklige Grundfläche mit Winkeln von 89° 59' bis 90° | |
Grundfläche | 53'065.73m² | |
Mantelfläche | 85'890.69m² | |
Pyramidenvolumen | 2'592'968.4m³ (inkl. Felskern), dies entspricht einem Würfel von 137.38m Seitenlänge. Geschätztes Volumen der verbauten Steine: 2'583'283m³ [1] oder 2'326'501m³ [2] |
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Ausrichtung | Genau nach Norden (Abweichung nur 2' 28'') | |
Geographische Lage | N 29° 58’ 44.3830” Breite und O 31° 07’ 57.0194” Länge [8] | |
Höhe über Meer | Der Fuss liegt ziemlich genau auf 60m, das heisst die Spitze der Cheops-Pyramide lag auf etwa 206m über Meer [9] |
Vergleich
mit dem 160m hohen Kölner Dom
Vermessungsprobleme und
die Auswirkungen auf die Form der Pyramide
Techniken zur Vermessung
und Berechnung der Cheops-Pyramide
[1] M. Lehner The Complete Pyramids
of Egypt
[2] G. Goyon Die Cheops-Pyramide
Höhe aller Steinschichten
der Cheops-Pyramide
[3] R. Stadelmann Die grossen
Pyramiden von Giza
[4] F. Abitz Der Bau der grossen
Pyramide mit einem Schrägaufzug
[5] D. Arnold Building in Egypt
[6] D. Arnold Lexikon der Ägyptischen
Baukunst
[7] P. Janosi Die Pyramidenanlagen
der Königinnen
[8] GPS-Koordinaten einer Kupfer-Plakette auf der Cheops-Pyramide gemäss
dem Giza Plateau Mapping Project (GPMP)
[9] Karten des Giza Plateau Mapping Project zeigen die 60m-Höhenlinie,
die durch die Pyramidenbasis führt
[10] J. P. Lauer Das Geheimnis
der Pyramiden
[*] Für die Zeitangaben wurde die herkömmliche ägyptische
Chronologie der Vierten Dynastie verwendet
Impressum: | Copyright 2006: |
Franz Löhner www.cheops-pyramide.ch |
Seitentext und Illustrationen: |
Teresa (Zubi) Zuberbühler www.starfish.ch |
This page in English: Khufu numbers - The satellite pyramids