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Pyramidenbau mit Seilrollenböcken

Steintransport die Flanken der Pyramide hinauf mit Hilfe von Seilrollen

Auf dieser Seite geht es darum, wie das Ensemble von Schlitten, Geleise und Seilrollenböcke auf der 52°-steilen Pyramidenflanke installiert, funktioniert.
Gleisanlage mit Seilrollenstation
- Anwendung auf der Pyramidenflanke - Verankerung Gleisstränge - Verankerung Seilrollenbock - Start - Seilwechsel - Seilrollenstation auf Kante - Ankunft der Steine auf Pyramidenplateau - Verlegen der Steine - Sicherung

Eine einfache Lösung? - Historische Quellen - Quellen

Überblick Gleisanlage mit Seilrollenstation

Geleise mit Schleppmannschaften auf der Pyramidenflanke

Seilrollenstation, Geleise und Schleppmannschaften auf der Pyramidenflanke (Illustration R. Zuberbühler)
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Zum Seilrollenbock, zu den Schlitten und Geleisen bestehen je separate Seiten, bitte Details dort nachlesen!
Löhners Seilrollenbock (Umlenkbock)
Details Schlitten, Geleise und Schleppvorrichtung
Berechnungen zu Reibung, Zugkraft und Kraftaufwand (H. Illig / H.U. Niemitz)

 

Wie werden Franz Löhners Seilrollen (Umlenkrollen) auf der Pyramidenflanke angewendet?

1. Neu Für den Pyramidenbau werden direkt auf der Pyramidenflanke mehrere Gleisstränge installiert, die in grösserer Höhe auf ein einziges reduziert werden (Lehrmeinung = an der Pyramide wurden grosse Transportrampen hochgezogen, entweder gerade Rampen oder Wendelrampen)
2. Neu

Die Gleisanlagen bestehen aus Geleisen mit je einem Leiterweg links und rechts und mit Seilrollenböcken, die paarweise installiert sind und eine Seilrollenstation bilden. Diese Stationen sind alle 30-37m Höhenmeter auf der Pyramidenflanke installiert. Die oberste Seilrollenstation auf der Kante der Pyramide ist etwas komplexer konzipiert.

3. Neu Der Seilrollenbock (Holzbock mit der Seilrollen) sowie die Geleise und der Leiterweg sind an Verkleidungsblöcken, die man ein Stück überragen lässt, festgebunden und gut verankert.
4. Neu Mehrere dieser Seilrollenstation können hintereinander geschaltet werden. So kann ein Stein über mehrere Stationen in einem Zug hinaufgezogen werden, also ohne Zwischenhalt und erneutem Anfahren.
5. Neu Bei Ankunft auf dem Pyramidenplateau wird der Schlitten sorgfältig über die Kante gekippt und dann über Geleise bis zu dem Ort geschleppt, wo der Stein verlegt wird.

Wichtig ist, dass die Seilrollenpaare hintereinander geschaltet werden können. Das heisst, pro ca. 30-37m Höhe wird eine Seilrollen-Station eingerichtet, die von einem Team von 55 Mann (Schlepper und Helfer) bedient wird. Das heisst damit ein Stein die gesamte Höhe der Pyramide (146.59m) hinauftransportiert wird, werden insgesamt 4 hintereinander geschaltete Seilrollen gebraucht. Da das zu transportierende Steinvolumen über die Jahre stark abnimmt, können die anfänglich mindestens fünf Geleisanlagen zuerst auf drei und dann auf nur noch eine Anlage reduziert werden.

Falls die Gleisanlagen vor allem zu Beginn des Baus an allen Seiten der Pyramide hochgezogen werden lässt sich das Bauvolumen pro Jahr stark erhöhen. Wir denken, dass es so durchaus möglich gewesen sein kann, dass die Pyramid schon in 10 bis 15 Jahren erstellt wurde und dies ohne die Anzahl der Arbeiter ebenfalls stark zu erhöhen.
Detail-Berechnungen zur Arbeitsleistung der Pyramidenbauer
Berechnung der Anzahl Beschäftigter für den Bau der Cheops-Pyramide

 

Verankerung der Gleisstränge und Leiterwege an der Pyramidenflanke

Gemäss der Methode von Franz Löhner sind die Geleise oder Schienen direkt an der Pyramidenflanke verankert. Diese Verankerung wurde natürlich gleich von Anbeginn des Baus mit eingeplant. Nachdem die Lage der Gleisstränge bestimmt wurde, liess man alle paar Höhenmeter Tura-Steine (=äussere Steine) ein Stück hervorragen. Je nach Funktion hatten diese Steine verschiedene Formen. Nach Fertigstellung der Pyramide wurden dann diese vorstehenden Bossen abgemeisselt und geglättet, so dass von ihnen nichts mehr erkennbar war.

Verankerung der Geleise und Schienen auf Tura-SteinDie Geleise bestehen aus Baumstämmen, die mit Querstreben verbunden sind. Nun baut man etwa alle zwei Meter längere Querstreben ein, die links und rechts ein Stück hervoragen. Spezielle Tura-Steine welche nur leicht vorstehen sind so behauen, dass auf ihnen diese verlängerte Querstreben liegen können und festgebunden werden. Nun können links und rechts die Leiterwege für die Schleppmannschaften an den gleichen Querstreben befestigt werden (eine ähnliche Vorrichtung gibt es in der Vorkammer der Königkammer, um die Balken der Fallsteine zu verankern - Abbildung).

Die vorstehenden Turasteine verhindern, dass die Gleisanlagen vom Gewicht der Steinblöcke hinuntergerissen werden. Diese Schienen und Leiterwege müssen ja verhältnismässig geringe Lasten aushalten, die Hauptlast wird von den Seilrollenböcken getragen. Die Leiterwege werden zusätzlich durch ein Seilgeländer gesichert, welches auf den äusseren Seiten angebracht ist. Das verhindert Stürze.

 

Verankerung der Seilrollenböcke an der Pyramidenflanke

SeilführungDie Seilrollenböcke (Umlenkböcke) müssen natürlich gut verankert werden, denn sie sollen hohe Gewichtskräfte aushalten. Diese sind: die Last, die gezogen werden soll (2800 kg), und im Moment vor dem Überwinden der Reibung die Last derer, die am Seil ziehen (24 bis 48 Mann = ca. 1400 bis 3000 kg). Das muss Mittels der Unterlage, auf dem die Seilrolle lagert, sicher auf den Boden übertragen werden (= Kraftschluss).

Auch die Seilrollenböcke werden direkt an der Pyramidenflanke verankert. Die äusseren Turasteine, die man vorstehen liess mussten jedoch eine spezielle Form aufweisen, damit die Seilrollenböcke aufgelegt und entsprechend festgebunden werden konnten. Nach Fertigstellung der Pyramide wurden auch diese vorstehenden Bossen abgemeisselt und geglättet.

Dazu werden alle 30-37m je zwei spezielle Steine (=äussere Steine) aus Tura-Kalkstein eingebaut. Sie sind gegen oben abgewinkelt und so verlegt, dass sie mit den andern Steinen verzahnt sind (= mittig verlegt). Da dieser Steinbock die Seilführung nach unten zum Schlitten behindern würde, wird ein Schlitz herausgemeisselt. Tura-Kalkstein ist sehr weich und man kann ihn leicht bearbeiten, er härtet jedoch nach einer gewissen Zeit an der Luft nach.
Steinbrüche im alten Ägypten

Der Holzbock mit der Seilrolle wird nun auf dem vorstehenden gegen oben abgewinkelten Tura-Stein verankert, das heisst festgebunden und wahrscheinlich zusätzlich mit einer Holzumschalung verstärkt. Dadurch dass der Tura-Stein abgewinkel ist, wird die Kraft auf das Mauerwerk übertragen.

Löhners Seilrollenbock (Umlenkbock) auf Spezial-Tura-Stein

Nicht eingezeichnet: Befestigung des Seilrollenbocks durch Seile und eventuelle Holzumschalung.

Die Stabilität der Zwischenstationen ist sehr wichtig. Aus diesem Grund sollten diejenigen Steine, die zur Verankerung der Zwischenstationen verwendet werden massiver und dicker sein. Ausserdem sollten sie mit dem dahinter liegendem Mauerwerk verzahnt werden, also als sogenannte Binder tief ins innere Mauerwerk hineinragen. Die Cheops-Pyramide weisst alle 15-20 Meter Höhe solche besonders massive Steinschichten auf. Franz Löhner vermutet, dass diese Steinschichten so geplant wurden, um die Zwischenstationen stabil zu verankern.
Äussere Steine (Thema Steinverbund)
Höhe aller Steinschichten der Cheops-Pyramide
Schwerlastenaufzug mit Gegengewicht für die riesigen Granitriegel

Bei Strecken mit leichten Steigungen, etwa auf der Schlepptrasse vom Hafen zur Baustelle, ist es viel einfacher, den Seilrollenbock gut zu verankern - hier muss der Holzbock nur auf festem Boden installiert und mit Stricken an Pfosten verankert werden. Bei dieser Steigung befinden sich nur ca. alle 75m eine Seilrollenstation und es werden längere Seile verwendet.

 

Start am Pyramidenfuss

Die Steinblöcke in den untersten 10 Steinlagen sind die grössten - 1m mal 2.5m und 1-1.5m hoch und 6.5 - 10 Tonnen schwer [2]. Sie werden um den Felsenkern herumgebaut, der mindestens bis 7m Höhe aufragt.

Hilfsrampe bis 7m Höhe an PyramidenseiteFür den Bau der ersten 7 Meter (= 6 Steinschichten, Mindesthöhe des Felskerns) kann noch keine Gleisanlage auf die Flanke gebaut werden, da die Schlitten zu lang sind, um sie beim Start korrekt zu positionieren. Deshalb muss hier eine Hilfsrampe gebaut werden. Sie kann jedoch viel steiler sein als solche Rampen üblicherweise vorgeschlagen werden, da Dank einer Seilrollenstation, die auf der Kante installiert ist auch Steigungen von über 10° leicht zu überwinden sind. So wäre eine Rampe mit einem Steigungswinkel von max. 30° durchaus denkbar, sie wäre 12m lang, dazu müssten am Fuss der Pyramide nur 6.6m verlängert werden.

Fünf solcher Rampen, aus kleinen Steinen stabil gemauert und mit einer darauf installierten Gleisanlage müssten gebaut werden. Franz Löhner geht jedoch davon aus, dass sich spätestens für den Bau der 7ten oder 8ten Steinschicht (Höhe ≈ 8-9m) lohnte, die Hilfsrampen wieder abzubauen und die Schlitten direkt mit Hilfe der Seilrolle die Flanke hochzuziehen.
Die Bauphasen auf der Pyramiden-Baustelle (Details Bauetappen)
Höhe aller Steinschichten der Cheops-Pyramide

Am Pyramidenfuss muss der abrupte Übergang von der Ebene zu der 52° Steigung der Pyramidenflanke gut geplant werden. Der Schlitten soll vor allem auf dem hinteren und nicht mit dem vorderen Querholz auf der Schiene aufliegen. Dazu wird am Pyramidenfuss eine kurze, leicht gekurvte Schicht bis ca. 2m Höhe aufgebaut und die Geleise darauf verlegt. Sie muss so stabil gebaut werden, dass sie während des ganzen Baus den Druck der Hunderten von Schlitten und Steine aushalten kann. Dank der leichten Kurve kann der Schlitten ohne Anhalten und Wiederanfahren den Übergang schaffen.

 

Seilwechsel bei den Zwischen-Seilrollenstationen

Die Gleisstränge führen an der Pyramidenflanke bis zuoberst hinauf (=146.59m). Dabei werden alle 30-37m Zwischenstationen eingerichtet, die aus zwei Seilrollenböcken bestehen. Eine Schleppmannschaft bedient nur eine solche Teilstrecke, deshalb müssen hier die Schleppseile gewechselt werden, damit die nächste Schleppmannschaft den Schlitten übernehmen kann.

Zweckmässigerweise geschieht das während der Schlitten noch in Bewegung ist, weil bei jedem neuen Anfahren die Standhaftreibung überwunden werden muss. Das heisst, der Seilwechsel findet kurz vor der nächsten Seilrollenstation statt. Der Seilwechsel an der obersten Station ist besonders wichtig und wird von besonders erfahrenen Aufsehern überwacht.

Eine Schleppmannschaft an der Pyramidenflanke startet also oben bei der Zwischen-Seilrollenstation und läuft den Leiterweg hinunter und zieht so den Stein auf dem Schlitten hinauf. Ist der Stein bei der Zwischen-Seilrollenstation angekommen wird er von der Schleppmannschaft des nächsten Teilstücks übernommen, die ihn noch weiter nach oben zieht. Dabei muss von Schleppmannschaften bei einer Höhendistanz von 30 Metern auf dem Weg nach unten eine Strecke von 38 Metern zurückgelegt werden - bei normalem Schritttempo dauert das 2 Minuten. Sobald die Schleppmannschaften unten angekommen sind kann bereits die nächste von oben starten - so kommt oben alle 5 Minuten ein Stein an der Kante an. Mit fünf Gleisanlegen kommt also ein Stein pro Minute an der Kante an und wird verarbeitet. Nur so kann die von Franz Löhner berechnete Arbeitsleistung, die von 20 Jahren Bauzeit ausgeht, erfüllt werden. Werden vor allem in der Anfangsphase an allen vier Seiten der Pyramide Gleisanlagen gebaut kann diese Arbeitsleistung natürlich vervierfacht werden und die Pyramide könnte in bedeutend kürzerer Zeit fertiggestellt werden!
Detail-Berechnungen zur Arbeitsleistung der Pyramidenbauer
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Sobald der Schlitten von dieser Mannschaft übernommen wurde, wird das Schleppseil wieder hinuntergelassen und am nächsten Schlitten befestigt. Ein andere Schleppmannschaft steht schon bereit, um diesen Schlitten hinauf zu ziehen. Während diese arbeitet steigt die erste Schleppmannschaft wieder zur Zwischen-Seilrollenstation zurück. Das heisst pro Teilstrecke von 30-37m sind immer Doppelmannschaften im Einsatz.
Berechnung der Anzahl Beschäftigter für den Bau der Cheops-Pyramide

 

Seilrollenstation an der Kante mit spezieller Seilführung

Die letzte Seilrollenstation, das heisst diejenige auf der Kante des Pyramidenplateaus, sieht ähnlich wie eine Zwischenstation aus, nur dass ein breiter Spezial-Turastein (2) mit zwei Seilrollenböcken (1a und 1b) auf der Ebene aufliegt und etwas weniger herausragt. Eine dritter Seilrollenbock (3) wird etwa anderhalb Meter hinter der Pyramidenkante auf einen entsprechend abgewinkelten Stein (4) gelegt und mit mehreren Stäben noch im Untergrund verankert.

Spezialstein aus Tura Kalk für das Veranken des Seilrollenbocks ganz zupberst auf der Pyramidenkante. Spezielle Seilführung

Die am Schlitten befestigten Seile (rot) werden beide auf der oberen Seite über die äussere Rolle (zuerst Seilbock 1a) geführt und dann um die innere Rolle (Seilbock 3) gelegt. Anschliessend werden die Seile zurück, auf der oberen Seite über die zweite äussere Rolle (Seilbock 1b) und zur Schleppmannschaft geführt. Dadurch wird die Lastkomponente in das Mauerwerk zurückgeführt und die Kippgefahr des äusseren Spezialsteins vermindert.

 

Ankunft des Steins auf dem Pyramidenplateau

An der Kante des Pyramidenplateaus muss die Schleppmannschaft besonders aufpassen, dass der Stein nicht von der Schräge zur Waagrechten auf die Kante hinunterknallt. Das wird einerseits durch eine geschickte Seilführung erreicht, bei der die Haupt-Zugseile (rot) schon an der vorherigen Seilstation anstatt vorne beim Schlitten, hinten beim Schlitten eingehakt werden. Andererseits wird ein Aufseher postiert, der den Schleppmannschaften genaue Anweisungen gibt, so dass das Kippen genau kontrolliert werden kann.

Schlitten und Stein auf der Pyramidenflanke. Seilführung, damit der Schlitten über Kante geführt werden kann

Seilrollenbock und Turasteine sind vergrössert gezeichnet, damit die Seilführung ersichtlich ist. Seilbock A sind eigentlich zwei nebeneinanderliegende Böcke (siehe oben), zur Vereinfachung als ein Bock gezeichnet

Auf beiden Seiten des Schlittens werden die Seile folgendermassen eingehängt: Das Hauptseil (rot) führt von der hinteren Querstrebe des Schlittens über die vordere Seilrolle (A), dann um eine zusätzliche Seilrolle (B) auf dem Plateau, zurück oben über die vordere Seilrolle (A) und weiter hinunter zur Schleppmannschaft, die auf der Pyramidenkante zieht. Ein zweites Seil (blau) wird vorne beim Schlitten befestigt und direkt zwischen den beiden Seilrollenstationen über die Kante geführt. Dieses Seil wird von einer zweiten Schleppmannschaft gezogen, die waagrecht auf dem Pyramidenplateau läuft. Wichtig ist, dass die Kante gut durch ein Querholz (C) geschützt ist, so dass dort der Stein nicht von den vielen Schlitten, die hier ankommen beschädigt wird oder das Seil (blau) durchgescheuert wird.

Schlitten und Stein auf der Pyramidenflanke. Seilführung, damit der Schlitten über Kante geführt werden kann

Wenn der Schlitten die Kante erreicht, wird er weitergezogen, bis er über die Kante hinausragt. Jetzt würde er eigentlich mit aller Wucht auf die Waagrechte hinunterknallen. (Seilrollenbock und Turasteine sind vergrössert gezeichnet, damit die Seilführung ersichtlich ist.)

Damit der Schlittenn nicht hinunterknallt wird mit einem Seil gesichert.

1 = 2 Seilrollenböcke (vergrössert) auf Spezial-Turastein (2) verankert / 3 = Seilrollenbock (vergrössert) mit Stein (4) gesichert / 5 = verlängerte Querstrebe, die mit zwei leicht überstehenden Steinen (6) verankert ist / 7 = Schiene / 8 = Stein auf Schlitten / 9= Knebel, um das Querseil (grün) zu kontrollieren. Schleppseile sind nicht eingezeichnet.

Um das abzufedern wird jedoch zwischen den beiden Seilrollenblöcken parallel zur Kante ein Seil (grün) gespannt. Ein Arbeiter regelt mit einem Knebel (Illustration unten = 9) die Seilspannung. Der Schlitten samt Steinblock wird vom quergespannten Seil abgefedert und dann langsam, dadurch, dass die Spannung des Querseiles gemindert wird, in die Waagrechte hinuntergelassen.

 

Verlegen der Steine auf dem Pyramidenplateau

Die Steine im Innern der Pyramide (ausführliches Kapitel)

Es war überaus wichtig, dass die Arbeit auf dem Pyramidenplateau reibungslos und wohl koordiniert ablief. Die Steine, mussten in einer genau geplanten Reihenfolge angeliefert werden, der Weg bis zu ihrer Position musste frei von Hindernissen sein. Keine Zeit durfte verschwendet werden, schliesslich kam jede Minute ein Stein oben an.

Die Schleppmannschaften ziehen nun den Schlitten samt Stein auf dem Geleise auf dem Pyramidenplateau bis zum Ort, der für diesen Stein vorgesehen ist. Erst jetzt wird der Stein vom Schlitten hinuntergeholt und exakt an seinen Platz gehebelt.

Die Geleise auf dem Plateau lassen sich zu diesem Zweck verschieben, so dass leicht die ganze Oberfläche erreichbar ist. Obwohl das Plateau relativ flach ist, ist es auch hier nicht sinnvoll, die Steine auf dem Boden zu ziehen, zur Reduktion der Reibung werden sie auf Geleisen gezogen. Auf ebenem Boden (mit Geleisen) braucht es für einen 2.5-Tonnen-Block nur 12 Schlepper.

Der Schlitten wird nun zurück zur Kante gebracht und an einem Seil hängend zum Fuss der Pyramide hinuntergelassen. Er wird zurück zum Steinbruch gebracht, wo der nächste Stein darauf festgezurrt wird und die nächste Fahrt beginnt.
Details Schlitten, Geleisen und Schleppvorrichtung

Zu bemerken wäre noch, dass besonders lange Steine, sogenannte Binder, die tief in die inneren Steinschichten hineinreichen, auch anstatt der Länge nach auch der Quere nach mit dem Schlitten hinaufgezogen werden können. Ebenso Steine, die auf dem Pyramidenplateau noch zu Positionen rechts und links der Seilrollenstation gezogen werden mussten, konnten gegebenenfalls der Quere nach hochgezogen werden. Sie mussten dann auf dem Pyramidenplateau nicht mit Hebeln um 90° gekehrt werden, was ein grosser Zeitgewinn brachte.

Überhaupt wurde genaustens überlegt, wie das Verlegen der Steine bewerkstelligt werden musste. So weiss man, dass wahrscheinlich für die äusserste Steinschicht zuerst die Ecksteine verlegt wurden und in der Mitte der Seitenflächen besonders grosse und lange Steinblöcke als Binder exakt positioniert wurden. Von diesen drei Fixpunkten aus konnte nun die Position der restlichen Steine bestimmt werden [1]. Da die Steine bereits in den Steinbrüchen auf die richtige Schräge zugehauen wurden, mussten nur noch die Position und exakte Ausrichtung der Steine kontrolliert werden.
Äussere Steine - Glättung von unten nach oben?

 

Sicherung

Unfallrisiken bestehen einerseits durch Stürze der Schlepper, Reissen der Seile mit der Gefahr des Absturzes des Steins oder Materialbruch, beispielsweise Querstrebenbruch und Bruch oder Loslösen der Rolle. Das Unfallrisiko konnte jedoch durch entsprechende Kontrollen minimiert werden. Da keine Sklaven sondern freie Männer die Arbeit verrichteten kann man davon ausgehen, dass diese Risiken wo nur möglich reduziert wurden - durch strikte Kontrollen und gute Ausbildung.

Arretierhilfe für den SchlittenWährend des Transports des Schlittens erfolgt die Sicherung durch zwei erfahrene Arbeiter. Hebel werden angesetzt, entweder seitlich oder hinten, zum Beispiel bei Richtungskorrekturen oder bei kurzfristigem Anhalten. Wenn man aus irgendeinem Grund an der Pyramidenflanke länger anhalten muss, wird hinten eine Arretierhilfe aus Holz eingesetzt, welche zwischen den Querstreben der Schiene und dem Stein eingeklemmt wird.

Die Leiterwege werden durch ein Seilgeländer gesichert, welches auf den äusseren Seiten angebracht ist. Das verhindert Stürze.

Was geschieht also, wenn der grösste anzunehmende Unfall, der GAU eintritt? Das heisst die Rolle bricht oder ein Seilrollenbock reisst aus der Verankerung - in diesem Fall verlagert sich zunächst das gesamte Gewicht auf den zweiten Umlenkbock. Böcke wie Seile sind so dimensioniert, dass sie einen Block auch ohne ihren Pendant tragen können, so dass es auch hier nicht sofort zur Katastrophe kommt. Nachdem der Schlitten nur rund einen Meter breit ist, die Böcke also dicht neben einander stehen, wird die Fuhre so wenig zur Seite schwingen, dass sie noch nicht einmal von ihrem Gleis abrutschen wird. Aber die "haltlose" Zugmannschaft würde vornüberstürzen [2].

Nachdem sie aber auf einem Leiterweg hinabsteigt, der für 2 Mann nebeneinander eng bemessen ist, haben alle gute Chancen, sich am Seilgeländer abzufangen. Sie tragen ja kein Zuggeschirr, das sie aneinander gefesselt hätte, sondern schoben mit Querhölzern, die sie bei Gefahr einfach loslassen konnten. Der Steinblock kann von der anderen verbliebenen Schleppmannschaft nicht gehalten werden. Aber er würde so lange gebremst, dass die Arreteure ihre Chance haben, die Arretierhilfen einzuschieben. Erst wenn dies nicht gelänge, würde der Block in die Tiefe schiessen.

 

Fünf Forderungen an alle Vorschläge für den Pyramidenbau

Franz Löhner stellt 5 Forderungen an alle Vorschläge für den Pyramidenbau. An diesen müssen selbstverständlich auch seine eigenen Methoden und Techniken gemessen werden.

1. Eine möglichst einfache Lösung mittels möglichst einfacher Technik
2. Technisch-handwerkliche Kontinuität
3. Belegbarkeit in Bild und/oder Wort
4. Zeit- und kulturgemässe Technik
5. Die unterstellte Technik / Methode muss tatsächlich eine Lösung sein
Mehr zu den 5 Forderungen von F. Löhner

 

Eine einfache Lösung / Methode?

Erfüllen die von Franz Löhner auf dieser Seite vorgeschlagenen Lösungen ebenfalls die 5 Forderungen?

Zur 1. Forderung (einfache Lösung):
Franz Löhners Methoden verlangen keine zeitaufwendige oder komplizierte Techniken sondern solche, die auch die alten Ägypter durchaus kannten und beherrschten!

 

Was hat man gefunden? Die historischen Quellen

Zur 2. Forderung (technisch-handwerkliche Kontinuität):

Die von Franz Löhner vorgeschlagene Lösung (Geleisanlagen mit Zwischenstationen) ist um einiges einfacher als die von den meisten Ägyptologen propagierten riesigen Transportrampen welche auf-, um- und abgebaut werden müssen
Bekannteste Rampenmodelle widerlegt (mehr Info)

Zur 3. Forderung (Belegbarkeit in Bild und/oder Wort):
Die Steinlagen der Cheops-Pyramide zeigen eine Häufung von dickeren Lagen auf der Höhe der Kammern und Gänge. Solche dickeren Steinlagen könnten der Verankerung der Zwischenstationen gedient haben.

Dickeren Steinlagen welche zur Verankerung der Zwischenstationen nötig sind finden sich auf 17m / 30m (+13m) / 37m (+7m) / 54m (+17m) / 69m (+15m) / 75m (+6m) / 89m (+14m) / 105m (+16m) / 125m (+20m) und kurz vor der Pyramidenspitze. Nach den Methoden von Franz Löhner werden einerseits Zwischenstationen für den Transport der regulären Steine sowie massivere Stationen für den Transport der Schwergewichte und des Pyramidions benötig.
Höhe aller Steinschichten der Cheops-Pyramide (mehr Info)
Steintransport mit Schlitten auf Geleisen (mehr Info)

Es gibt keine Abbildung einer Seilrolle, der Geleise oder einer Zwischenstation, aber es gibt sowieso keine Abbildungen zum Bau der Pyramiden.

Zur 4. Forderung (zeit- und kulturgemässe Technik):

Zum Bau der Gleisanlagen und der Zwischenstationen braucht es Techniken der Holz- und Steinbearbeitung, welche die Ägypter beherrschten.

 

Quellen

Die hier vorgestellten Methoden zum Pyramidenbau wurden 1993 erstmals im Buch von Heribert Illig und Franz Löhner "Der Bau der Cheops-Pyramide" publiziert.

[1] W. Petrie The Pyramids and Temples of Gizeh
[2] H. Illig und F. Löhner Der Bau der Cheops-Pyramide

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